Globaler CO2-Ausstoß so hoch wie noch nie

Im polnischen Katowice findet vom 03. bis zum 14. Dezember die 24. Weltklimakonferenz (Conference of Parties, kurz: COP) statt. In der Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien, die im Stadtbild vielfach noch von ihrer Vergangenheit in Bergbau und Industrie geprägt ist, treffen sich die Delagationen der Staaten, um über den weiteren Weg im Klimaschutz zu beraten. 

Obwohl die Ziele hoch gesetzt sind, ist die Realität gegenwärtig eher ernüchternd. Viele Staaten - darunter auch Deutschland - drohen die im Abkommen von Paris vereinbarten CO2-Einsparziele bei einem "weiter so!" krachend zu verfehlen. Zuletzt erachtete der Weltklimarat IPCC es sogar für notwendig, einen außerordentlichen Report herauszugeben: Darin warnen die internationalen Spitzenforscher davor, dass nur noch sehr wenig Zeit für ein Umsteuern bleibe, ehe alle Möglichkeiten auf eine Erreichung des vereinbarten 1,5°C-Ziels verspielt sind. Ein jüngster Bericht zeigt zudem: Seit der Pariser Konferenz im Jahre 2015 haben sich die globalen CO2-Emissionen allen Bekenntnissen zum Trotz auf ein neues Rekordhoch bewegt. 53,3 Gigatonnen (53.300.000.000 Tonnen) CO2 wurden allein im Jahr 2017 durch menschliche Technik in die Atmosphäre abgegeben. Damit ist die Zahl nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) nach drei relativ "stabilen" Jahren wieder deutlich angestiegen. Entsprechend verzweifelt klingt es, wenn die Autoren fordern: "Mehr als jemals zuvor müssen die Länder jetzt handeln". 

An Willensbekundungen mangelt es dabei nicht: Trotz des Ausscherens der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem globalen Klimapakt stehen die meisten Staaten zur vertraglichen Verpflichtung. Viele europäische Staats- und Regierungschef haben sich zudem für das Festhalten weiterer Maßnahmen auf der COP ausgesprochen. - Allein, die mangelhafte Umsetzung der entsprechenden Abkommen wird immer offensichtlicher. 

Bereits in Deutschland, wo alle Technologien und qualifiziertes Personal vorhanden sind, werden Energie- und Wärmewende immer wieder durch unzureichende politische Rahmenbedingungen ausgebremst. Zwar wird öffentlich über eine klimafreundliche Reform der Abgaben auf Energie oder die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung diskutiert - allerdings fehlt es bislang an der Umsetzung. Besonders bitter: Selbst Maßnahmen, die im wenig ambitionierten Koalitionsvertrag vereinbart wurden, warten noch auf ihre Umsetzung.

Hoffnung macht, dass der öffentliche Druck nicht nur in Deutschland wächst. Immer mehr fordern die Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Unternehmen und Verbände von der Politik eine aktivere Rolle. Das spiegelt sich auch in den Wahlergebnissen der letzten Monate, in denen Parteien, die sich für einen stärkeren Klimaschutz engagieren besonders zulegen konnten. 

Doch reicht das aus? Wir wollen von Ihnen wissen: Halten Sie mehr Klimaschutz für notwendig? Und glauben Sie, dass die COP in Katowice etwas bewegen kann? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!