Von der  Energiewende heißt es, sie werde im Ballungsraum entschieden. Denn während ländliche Kommunen Spitzenreiter in Sachen dezentraler erneuerbarer Energieerzeugung sind, fällt ein Großteil des Energieverbrauchs im hochverdichteten städtischen Raum an. Denn bereits heute leben in  Deutschland 88% der Bevölkerung in Städten und  –  angelockt von Arbeitsplätzen und kulturellen Angeboten – werden es immer mehr.

Frankfurt ist eine solche Boomregion und steht damit exemplarisch für eine globale Entwicklung,  die von Wissenschaftlern und Ingenieuren aller Fachrichtungen  als planerische Herausforderung anerkannt wird.  Deshalb haben wir die Finanzmetropole am Main im Rahmen unserer diesjährigen Pressefahrt besucht und dabei rund zwei Dutzend Journalisten sowie Mitarbeitern des Bundesumweltministeriums und der BAFA fünf ambitionierte Bauprojekte mit Vorbildcharakter präsentiert. Jedes für sich beweist, dass die Energiewende keine Domäne ländlicher Gemeinden bleiben muss.

So steht das Ordnungsamt Frankfurt mit seiner 9.520 Bohrmeter umfassenden Sole-Wasser-Wärmepumpenanlage für ein eindeutiges  Bekenntnis zur Erdwärme. Auch die neue Unternehmenszentrale der SÜWAG AG  setzt auf Erdwärme zur Beheizung und Kühlung der knapp 20 000 qm Nutzfläche.  Neben den imposanten Großprojekten trat der BWP auch den Beweis an, dass auch im Einfamilienhaussektor bei ambitionierten Energiestandards kein Weg mehr an der effizienten Wärmepumpe vorbeiführt: So setzt der Fertighausherstellers Bien-Zenker in seiner Siedlung „Am Quellenpark“ gleich auf eine Kombination von Abluft- und Erdwärmepumpen. Die 8 Doppelhaushälften mit jeweils knapp 180 qm Wohnfläche und integrierter Photovoltaikanlage erreichen so  spielend den Plus-Energiehaus-Standard. Einzigartig hingegen die an Gaudi erinnernde Architektur des Hauses von Peter Aumüller: Der Stuckrestaurator hat sein Haus ganz ohne Ecken und Kanten, dafür aber mit einem ambitionierten Energiekonzept geplant. Ein Objekt, dass sicherlich jedem Teilnehmer in lebhafter Erinnerung bleiben wird! Ebenso wie das Städel Museum, in dessen unterirdischem Erweiterungsbau eine Wärmepumpe für optimale thermische Verhältnisse sorgt.

Mit Prof. Manfred Norbert Fisch von der TU Braunschweig konnten wir schließlich einen Referenten gewinnen, der die zukunftsweisende Idee der Plusenergiehäuser maßgeblich mitentwickelt und begleitet hat.

Spätestens nach seinem Vortrag hatten ein jeder es dann auch in „Euro und Cent“ verstanden: Die Energiewende im Ballungsraum ist ohne Wärmepumpe nicht vorstellbar.