Schloss Herrenchiemsee - Neue Technik in altem Gemäuer

Das Neue Schloss Herrenchiemsee wurde unter König Ludwig II im Jahr 1886 erbaut. Es steht heute unter Denkmalschutz. Die Grünflächen im Außenbereich sind ebenfalls als ein schützenswertes Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) eingestuft. Während die Prunkräume im Südflügel seit längerem ausgebaut und für Besucher zugänglich sind, wurden die Rohbauräume im Nordflügel erst im Zuge des Einbaus der neuen Heizungsanlage für Ausstellungen und beschränkt auch für Veranstaltungen ausgebaut. Der Innenbereich umfasst rund 1.352 m², im Ausstellungsbereich mit Raumhöhen von 5 bis 12 Metern.

Für das Staatliche Bauamt Rosenheim als Auftraggeber und die Bayerische Schlösserverwaltung als Eigentümer der Liegenschaft standen bei der Konzeption der Heizungsanlage auch gestalterische Aspekte durch die herausgehobene Gebäudesituation und ökologische Aspekte aufgrund des FFH-Gebiets und der Insellage im Vordergrund. Man entschied sich für eine Kombination aus zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen, die im Wärmepumpenbetrieb eine Heizleistung von 2 x 102 kW und im Kältemaschinenbetrieb 2 x110 kW erzeugen.

Für die Erdwärmenutzung wurden 18 Sonden mit jeweils 200 m Tiefe östlich des Marmorhofs angeordnet. Dies war möglich, weil auf der Insel kein Grundwasser vorhanden ist. Außerdem hat das Planungsteam der Ottitsch GmbH & Co. KG für eine angemessene Wärmeverteilung auf eine Bauteilaktivierung (Erdgeschoss Nasssystem, Obergeschoss Trockensystem) mit Vollklimaanlage gesetzt.

„Durch den jahreszeitlich intermittierenden Betrieb von Heizen und Kühlen ist die ökologische und technische Ausgestaltung des Sondenfeldes erheblich effizienter ausgefallen und konnte kleiner dimensioniert werden als gedacht“, hebt Robert Ottitsch, Geschäftsführer der Ottitsch GmbH & Co. KG hervor.

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