Interview mit Barbie Kornelia Haller, Bundesnetzagentur

Im November letzten Jahres bot sich uns die Gelegenheit, mit Barbie Kornelia Haller, die als Gastrednerin auf dem 21. Forum Wärmepumpe dabei war, zu sprechen. Sie ist seit Juni 2022 Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur und dort für die Bereiche Energie und Post  zuständig. Thema unseres Gesprächs war der Ausbau der Stromnetze, flexiblen Stromverbrauchs und die effiziente Integration von Wärmepumpen in das Stromnetz. 
Der Ausbau der E-Mobilität, Wärmepumpen und der Zuwachs an erneuerbaren Energien werde die Netzbetreiber vor große Herausforderungen stellen, erklärt Haller. Aber das heiße nicht, „dass die entsprechenden Anlagen nicht eingebaut werden sollen.“ Langfristig gesehen werde der Ausbau der Stromnetze und die Wärmepumpe zu Entlastungen der Verbraucher*innen führen.
Auf die Frage, ob die heute am Markt befindlichen Wärmepumpen bereits gut genug für ihre Rolle als „flexible Verbraucher“ eingestellt sind, entgegnet Haller „dass die Anbieter zunehmend dazu übergehen, auch Energiemanagementsysteme für die Haushalte und Gewerbetreibende zur Verfügung zu stellen.“ 
Die bisher erhältlichen Wärmepumpen sind dazu bereit, sowohl die Vorgaben der Netzbetreiber einzuhalten als auch den Kund*innen Vorteile zu bieten. Die höchste Priorität hat für Haller der schnelle Ausbau der Stromnetze. Für die Bundesnetzagentur steht hierbei im Vordergrund, das Netz immer sicher zu halten. Hierbei wurde eine Regelung für Wärmepumpen und Ladestationen entwickelt, dass der Netzbetreiber in bestimmten Notfällen in den Leistungsbezug der Anlagen eingreifen kann. Somit können die Anlagen schneller angeschlossen und die Wärmewende vorangebracht werden.