Der Science Tower in Graz

Der Science Tower vereint intelligente Gebäudetechnologien und moderne Umwelttechnik und ist als „Living Lab“ ausgelegt: Er kann Energie produzieren, speichern und je nach Bedarf abgeben. Nicht nur für seine Mieter, sondern auch für sämtliche Elektrofahrzeuge des Viertels.

Die Geothermie-Anlage im Science Tower sorgt für Kühlung im Sommer und wärmt im Winter. Über Erdwärmesonden wird das Erdreich unter dem Science Tower aktiviert und als saisonaler Wärmepuffer genutzt. 12 Erdwärmesonden mit je 200 Meter  Tiefe und in Summe 2,4 Kilometer Länge versorgen den Science-Tower mit Wärme und Kälte. Im Sommer wird Wärme der Büroräumlichkeiten durch den Kühlprozess in den Boden eingebracht und dabei das Erdreich erwärmt. Im Winter wird diese Wärme dem Boden wieder entzogen – das Erdreich kühlt ab – und durch die Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und zum Heizen verwendet. Die bei diesen Prozessen auftretenden Temperaturveränderungen (Sommer – Winter) im Erdreich sind sehr gering, die Energie wird weniger aus der Temperaturänderung, sondern durch das große Volumen des aktivierten Erdreichs gewonnen.
Der Science Tower trägt laut der Firma SFL den negativen Bedingungen der Feinstaubbelastungen und der winterlichen Salzstreuungen Rechnung und wird den Vorplatz um den Tower im Winter schneefrei halten. Die Platzheizung wird durch die Kopplung der Geothermie Anlage mit einer Flächenheizung unter dem Platz erreicht, die die Oberflächentemperatur stets auf über 0 °C hält und somit die Eisfreiheit garantiert. Im Sommer kann die Fläche des Vorplatzes auch als solarer Kollektor agieren und helfen, zusätzliche Energie in den Saisonalspeicher zu transferieren.

Die Fassade des Science Towers besteht aus transparenten Energiegläsern mit Grätzel-Technologie. Das Energieglas nutze das bionisches Vorbild der pflanzlichen Photosynthese und sei damit dreimal so effizient im Schwachlichtbereich wie konventionelle Photovoltaik.
Ein fahrbarer Sonnenschutz aus Ultraleicht-Photovoltaikmodulen in der Fassade umrundet den Turm in 24 Stunden einmal, liefert dabei Strom, schattet die Büroräume ab und zeigt außerdem auf einer Sonnenuhr die Zeit. In Kombination mit der solaren Großanlage in Stallhofen, Wärmespeicher unter dem Gebäude und Wärmepumpen kann der Energiebedarf des Turmes laut SFL zu 100 % mit Sonnenenergie gedeckt werden.