"Hürden abbauen!"

Die Bundestagswahl am 26. September ist ein spannendes Rennen um die besten Ideen für die Zukunft Deutschlands. Dabei ist die Wärmewende ein wichtiger Baustein, denn ein großer Teil der klimaschädlichen Emissionen wird in Deutschland immer noch im Gebäudesektor verursacht. Wir haben Bewerber aller im Bundestag vertretenen Parteien, die sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen, nach Ihren Ideen für die Wärmewende befragt.

Im Gespräch antwortet uns heute Michael Theurer, Mitglied des Bundestags aus der FDP-Fraktion im Wahlkreis Karlsruhe-Stadt.

Welche Bedeutung messen Sie Wärmepumpen für die Wärmewende bei? In welchem Maße sollten Wärmepumpen aus Ihrer Sicht in den kommenden vier Jahren ausgebaut werden sollten?

Die Wärmeerzeugung mit Wärmepumpen verbraucht weniger Primärenergie und verursacht weniger CO2-Ausstoß als andere Systeme, wird jedoch regulatorisch künstlich unwirtschaftlich gemacht. Wir Freie Demokraten wollen daher den Bereich Wärme in den Europäischen Emissionshandel integrieren, so dass die Klimawirkung verschiedener Wärmeerzeugungsformen berücksichtigt wird. Dadurch können Wärmepumpen ihre wichtige Rolle bei der Wärmewende einnehmen. Gerade volatile Energieerzeugungsmethoden wie Solar und Wind brauchen Energiespeicher und Power-to-X-Maßnahmen wie die Wärmepumpen.

Die Expertenkommission zum Klimaschutzgesetz attestierte in der letzten Woche, das das aktuelle Sofortprogramm der Bundesregierung nicht ausreichen wird, um die Klimaschutzlücke im Gebäudebereich zu schließen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Maßnahmen, mit welchen Wärmewende und Wärmepumpen-Ausbau gleich zu Beginn der nächsten Legislatur vorangetrieben werden sollten?

Zur Umsetzung von Power-to-X-Maßnahmen wie den Wärmepumpen gibt es derzeit absurde regulatorische Hürden. Dadurch werden sie künstlich unrentabel. Wir Freie Demokraten wollen diese Hürden abbauen, etwa indem Anwender dieser Verfahren nicht mehr als Endverbraucher im Sinne des EEG gelten und damit EEG-Umlage zahlen müssen.

Ein entscheidender Aspekt sind die Betriebskosten der Wärmepumpe und speziell der recht hohe Strompreis. Wie stark und wie schnell sollte eine Absenkung des Strompreises insbesondere hinsichtlich der EEG-Umlage erfolgen?

Wir Freie Demokraten wollen allgemein, dass die Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz gesenkt wird und die EEG-Umlage ausläuft. In Bezug auf die Wärmepumpen und andere Power-to-X-Maßnahmen wollen wir eine Befreiung von der EEG-Umlage.

Wir bedanken uns bei Micheal Theurer für seine Antworten.