Für welche Bestandsgebäude kommt eine Wärmepumpe denn in Frage?

Die Wärmepumpe ist ein Niedertemperatur-Heizsystem. Wichtig ist deshalb, dass der energetische Standard des Hauses und die Größe der Heizflächen zu den niedrigen Vorlauftemperaturen passen, die das Wärmepumpensystem für einen effizienten Betrieb benötigt. Eine Fußbodenheizung ist dazu nicht zwangsläufig erforderlich, ebenso wenig wie eine aufwändig gedämmte Fassade.

Ob ein Altbau die richtigen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe mitbringt, kann man leicht selber testen: Stellen Sie an einem richtig kalten Tag die Vorlauftemperatur des vorhandenen Heizkessels auf 50 Grad ein und drehen Sie dann die Thermostate der Heizkörper auf. Reicht die Temperatur aus, um die Räume gemütlich warm zu bekommen, reichen Energiestandard und Heizflächen für den Betrieb einer Wärmepumpe aus.

Wenn nicht, sollte ein erfahrener Heizungsbauer eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 erstellen. Oft reicht es schon aus, nur einzelne Radiatoren gegen Heizkörper mit größerer Oberfläche  zu tauschen, um die Vorlauftemperatur deutlich senken zu können. Auch einzelne Sanierungsmaßnahmen, wie etwa die nachträgliche  Dämmung der Kellerdecke oder der Einbau neuer Fenster, ermöglichen eine Absenkung der Vorlauftemperatur.

Welche Vorteile hat eine erdgekoppelte Wärmepumpe gegenüber anderen Heizsystemen?

Schon ab einer Tiefe von 15 Metern liegt die Temperatur des Erdreichs ganzjährig bei etwa 10 Grad Celsius. Durch die hohe Quellentemperatur arbeitet die Wärmepumpe besonders effizient. Zudem sind Erdwärmepumpen besonders platzsparend, leise und wartungsarm.

Im Sommer kann die Kühle des Bodens über die Sonden direkt ins Haus geleitet werden. Weil der Kompressor der Wärmepumpe dabei ausgeschaltet bleibt, ist diese „Passive Kühlung“ besonders energiesparend. Da die überschüssige Wärme in die Erde zurückgeführt und dort für den Winter gespeichert wird, hebt der sommerliche Kühlbetrieb sogar die Effizienz der Anlage im Winter. 

Und die Ökobilanz, wie sieht die aus?

Da die Wärmepumpe für ihren Antrieb Strom benötigt, hängt ihre Ökobilanz im Wesentlichen vom Strommix ab. Schon heute wird rund ein Viertel des normalen Haushaltsstroms klimafreundlich in Photovoltaik-, Wind- oder Wasserkraftanlagen erzeugt. Tendenz steigend.  Die TU München hat in einer 2012 veröffentlichen Studie errechnet, dass der Betrieb einer Erdwärmepumpe nur etwa halb so viel schädliche Klimagase  verursacht wie ein alter Ölkessel. Und weil der Anteil regenerativ erzeugten Stroms weiter zunimmt, wird sich der CO2-Ausstoß einer <link waermepumpe/service/glossar.html?tx_a21glossary%5Buid%5D=58&cHash=20b393010faa21a1571e7997148f167c>Wärmepumpe</link> in Zukunft sogar noch weiter verringern. Die TU München prognostiziert, dass im Jahre 2030 die CO2-Ersparnis einer heute installierten Wärmepumpe gegenüber einer  Öl-Brennwertheizung mit Solarer Trinkwassererwärmung bei 80 Prozent liegen wird.

Wann ist eine Erdwärmenutzung mittels Bohrung ausgeschlossen?

Grundsätzlich ist die Nutzung von Erdwärme überall möglich. Ausgenommen sind lediglich engumgrenzte Gebiete, z.B. die engeren Zonen von Trinkwasserschutzgebieten, in denen Bohrungen grundsätzlich verboten sind.

Erdwärmebohrungen müssen von der Wasserbehörde genehmigt werden. Die Genehmigungsverfahren sind je nach Bundesland sehr unterschiedlich, regional tätige Planungs- und Bohrunternehmen sind mit den Verfahren vertraut und können eine erste Einschätzung abgeben.

Und wie sieht der Garten aus, wenn das Bohrgerät abgerückt ist?

Keine Sorge! Meist werden die Bohrungen im Bereich des Vorgartens oder der Garageneinfahrt platziert, so dass Rasenflächen und Blumenrabatten von den Arbeiten verschont bleiben. Eventuelle Spuren lassen sich restlos beseitigen und sind angesichts der Langlebigkeit der neuen Wärmequelle sicher zu verschmerzen.

Wie finden Sanierungswillige die richtigen Partner für so ein Projekt?

Bei der Planung einer Erdwärmepumpe müssen immer die individuellen Gegebenheiten des Bestandsgebäudes und des Grundstücks berücksichtigen werden. Eine erste Einschätzung leistet ein erfahrender Experte bei einem unverbindlichen Vor-Ort-Termin, der als Grundlage für die Angebotserstellung dient. Ausgewiesene Erdwärme-Experten und weitere Informationen findet man unter www.waermepumpe.de/erdwaerme.

Sanierungswillige Hausbesitzer können sich beim „Bauen auf Erdwärme“-Wettbewerb um die kostenlose Installation einer kompletten Erdwärmesondenanlage bewerben – wie kommt es zu dieser außergewöhnlichen Aktion?

Viele Hausbesitzer möchten ihre in die Jahre gekommene Heizung gerne auf umweltfreundliche Erdwärme umstellen, sind aber unsicher, ob  eine Erdwärmebohrung auf ihrem bereits bebauten Grundstück überhaupt möglich ist. Wir wollen mit dem Gewinnspiel ein Signal setzen, dass die nachträgliche Installation einer Erdwärmepumpe eine sinnvolle Lösung für viele Bestandsgebäude sein kann: Mit einer Erdwärmesondenanlage erschließt man sich eine nach menschlichem Ermessen unerschöpfliche Energiequelle auf dem eigenen Grundstück, deren Lebensdauer mindestens 50 bis100 Jahre beträgt. Damit gewinnen Sie ein hohes Maß an Unabhängigkeit von den mit Sicherheit steigenden Kosten für fossile Energieträger, die wir aus unsicheren Regionen importieren müssen.