Welche Potenziale sehen Sie noch in der Technologie und Verbreitung? Wie kann man diese ausschöpfen?

Der Wärmepumpe gehört eindeutig die Zukunft und wird sich kurz über lang zur zentralen Heizungstechnologie entwickeln. Denn der steigende Anteil an Erneuerbaren Energien im Strommix bzw. die Kopplung mit Erneuerbaren Energien vor Ort steigern Jahr für Jahr den klimapolitischen Beitrag.

Wichtig ist jedoch nun, dass endlich der Knoten bei den Bestandsgebäuden durchschlagen wird und die oftmals noch vorhandenen falschen Bedenken und Informationen aus der Welt geräumt werden. Wärmepumpen sind multifunktional einsetzbar, nachhaltig und effizient – egal ob im Neubau oder im Bestand.
Zentraler Partner für den Kunden ist das Handwerk: sowohl bei der Auswahl der Technologie, der Planung und der Realisierung. Darum müssen zeitnah neue Installationskapazitäten geschaffen sowie die dafür notwendige Qualifikation der Unternehmen und Installateure konsequent ausgebaut werden.

Haben Sie selbst eine Wärmepumpe? Wenn ja, wie sieht Ihre Anlage aus? Haben Sie diese eventuell mit Smart Home, Solarpaneelen o.ä. verknüpft?

2022 ist mein Jahr der Modernisierung. Ich werde jetzt im Frühjahr meine Bestandsimmobilie Energiewende-Fit machen. Hierzu ersetze ich die bestehende Ölheizung durch eine Wärmepumpe. Hinzukommt eine PV-Anlange und ein Batteriespeicher sowie eine Wallbox für das E-Auto. Die gewerkeübergreifende Planung ist gerade im vollen Gange und brachte so manch spannende Herausforderung mit sich. Aber: alle Angebote liegen inzwischen vor und es müssen nur noch die Installationstermine aufeinander abgestimmt und „verhandelt“ werden. Mein Ziel ist es aber bis zum Sommer alles fertig zu haben.

Wie zufrieden sind Sie mit den im Klimaschutz Sofortprogramm 2022 beschlossenen Klimazielen? Was hat Ihnen gefehlt?

Ich denke, wir sind hier auf dem richtigen Weg. Entscheidend ist, dass jetzt die richtigen Weichen für die nächsten 10 Jahre gelegt werden. Klimaschutz ist ja kein Sprint, sondern vielmehr ein Marathon. D.h. aber auch, dass politische Schnellschüsse und Effekthaschereien vermieden werden müssen und stattdessen Konzepte über Legislaturperioden hinaus gedacht und auf den Weg gebracht werden. Wichtig ist, dass die Energiewende bezahlbar bleibt und die Bürger als Investoren mitgenommen werden. Politische Zielzahlen sind wichtig, entscheidend ist aber die kontinuierliche Realisierung der dafür notwendigen Maßnahmen, egal in welchem Bereich.

Wir bedanken uns bei Claus Fest für das Interview.