BWP-Köpfe: Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn

Was sind die Risiken einer Erdsondenbohrung? Zum Beispiel ein Erbeben der Stärke 2,6; so wurde es bei einer Bohrung zur Gewinnung von Erdwärme in Landau gemessen. Das klingt nicht gut. Dennoch erklärte Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn bei einem Treffen auf dem Energiehof Weitenau für Landwirte, die in Erneuerbare Energien investiert haben, dass die Risiken einer Bohrung zur Erdwärmegewinnung in Deutschland überbewertet sind. Das hört sich nach einem Widerspruch an, der sich aber schnell löst, sobald man ein „Erdbeben“ der Stärke 2,6 in den richtigen Kontext setzt: Die Durchfahrt eines ICEs durch einen Bahnhof verursacht ein „Erdbeben“ der Stärke 2,8.

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn ist eine Koryphäe in der Geothermie.  Mit ihrem Know-How hat sie viele Industriepartner bei Wärmepumpen-Projekten begleitet und beraten. Der Response Test in der Branche ist auf sie zurückzuführen; außerdem hat sich Frau Walker-Herkorn einen Namen mit komplizierten Gutachten gemacht. Schon seit 1999 ist sie im Feld der Geothertmie aktiv und erarbeitete sich ihren bundesweiten Ruf als Spezialistin für die Nutzung von Erdwärme. Bis sie 2008 eine Professur am Lehrstuhl Geothermische Energiesysteme an der Fakultät Maschinenbau und Mechatronik an der Hochschule Deggendorf annahm, war sie nicht nur Mitglied im Bundesverband Wärmepumpe, sondern unterstützte den Verband zudem im Ressort Geothermie und im Vorstand. Nun musste sie jedoch ihre Zeit besser einteilen, denn sie verschrieb sich nicht nur der Lehre sondern gründete schon 2006 gemeinsam mit Hans Reber die tewag GmbH und integrierte 2011 das von ihr geführte Planungsbüro systherma GmbH in das Unternehmen. Das Leistungsspektrum der tewag GmbH zieht sich über breite Bereiche der Altlastenerkundung und -sanierung sowie der Erdwärmenutzung durch geothermische Anlagen.

Während ihrer Lehre beschäftigte sich die Geologin über das Arbeitsfeld der Geothermischen Energiesysteme hinaus mit verwandten erneuerbaren Themen wie den solartechnischen Anwendungen und innovativer Gebäudetechnik mit dem Schwerpunkt Wärmepumpen. Nach der Beendigung ihrer Arbeit am Lehrstuhl konzentriert sich Frau Walker-Hertkorn auf die Einbindung und Qualitätssicherung verschiedener Wärmequellensysteme in Planung, Bau und Betrieb von Brunnen- und Erdwärmesondenanlagen. Auch mit Akzeptanzfragen in Bezug auf die Geothermie beschäftigt sich die Geologin.

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn ist mittlerweile langjähriges Mitglied beim BWP und hat sich mit ihrer Expertise eingebracht und den Verband in der täglichen Arbeit und auf Veranstaltungen unterstützt. Nicht nur durch ihre Mitarbeit im Verband, sondern auch durch ihre Mitgliedschaft im Richtlinienausschuss 4640 zur „thermischen Nutzung des Untergrunds“ wirkt sie an der Etablierung von Qualitätsstandards der oberflächennahen Geothermie mit. Frau Walker-Hertkorn hat sich in der Wärmepumpen-Branche durchgesetzt und ist in ihr ein unverzichtbares Gesicht geworden.

Quellen: Neckar Chronik, tewag