Nahwärmenetz mit Wärmepumpen in Kronau

Durch das Quartierskonzept der Gemeinde Kronau bei Karlsruhe sollen zukünftig 639 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden, indem mehrere Gebäude an das bivalente System angeschlossen werden. Das Konzept zeigt, wie verschiedene Heizungsformen zur CO2-Einsparung wirkungsvoll miteinander kombiniert werden können. Umsetzungsstart war Anfang Juni 2019.

Das Geo-Netz soll die Mehrzweckhalle, zwei Schulen, die TSG-Halle, das Rathaus und weitere kommunale Gebäude sowie private Gebäude mit Wärme bzw. Kühlung versorgen. Entwickelt und konzipiert wurde das System von Michael Heiler (MHK Wärme- und Kältetechnik GmbH) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Das Projekt wurde vom BMU im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative als Modellprojekt prämiert und erhält eine Förderung von 80% bzw. 2,1 Millionen Euro.

Aufgrund niedriger Vorlauftemperaturen von max. 20°C können die Netzverluste gering gehalten werde. Auch die Rücklauftemperatur ist mit unter 10°C sehr niedrig. Zudem wird beim Rücklaufrohr auf eine Isolierung verzichtet, sodass sich der "kalte" Rücklauf über das wärmere Erdreich aufheizen kann und weitere Energie gewonnen werden kann.

Das bivalente System besteht aus einer Heizzentrale mit 100 kW Blockheizkraftwerk, 600 kW Hackschnitzelheizung und zwei Pufferspeichern. Das Blockheizkraftwerk deckt die Grundlast ab und liefert sowohl Wärme als auch Strom. So stellt das Geo-Netz ausreichend Primärenergie für die Wärmepumpen zur Verfügung. Diese sind dann für die Regelung der Temperaturniveaus bei den Abnehmern zuständig. Die Hackschnitzelanlage, welche mit regenerativen Holzhackschnitzeln aus der Region betrieben wird, soll lediglich in der Übergangsphase dazu geschaltet werden, während die schnelle und wirtschaftliche Abdeckung der Lastspitzen im Winter ein Gasbrennwertkessel (Biogas) gewährleistet. Es wird davon ausgegangen, dass der Gaskessel nur wenige Tage im Jahr zum Einsatz kommt. Der strategisch günstige Standort und der modulare Aufbau der Heizzentrale ermöglichen die Erweiterung des Systems.