Viel Potenzial für Erneuerbare Prozesswärme

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Die industrielle Prozesswärme ist in Diskussionen um die Wärmewende häufig ein blinder Fleck, macht aber rund ein Fünftel des deutschen Energieverbrauchs aus. Nun zeigt ein Gutachten, dass Erneuerbare Energien auch Prozesswärme können.

Der Prozesswärmebereich ist mindestens so vielfältig wie der Gebäudebereich. Es gibt viele Anwendungsfelder, in denen ganz unterschiedliche Anforderungen bestehen, z.B. hinsichtlich des Temperaturniveaus. Während die Metallverarbeitung mit Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius benötigt, reichen in der Lebensmittel- oder Textilindustrie meist schon Temperaturen unter 100°C.

Das Gutachten sieht hohe Potenziale für erneuerbare Energien v.a. im mittleren Temperaturbereich bis 140 °C und im Niedertemperaturbereich bis 60 °C. Hier können auch Wärmepumpen eingesetzt werden. Auch die Abwärmenutzung bietet viel Potenzial zur CO2-Einsparung.

Allerdings sieht das Gutachten eine Vielzahl von Investitionshemmnissen, insbesondere die niedrigen Brennstoffpreise in Verbindung mit den in der Industrie üblichen kurzen Amortisationszeiten wirken hemmend. Auch Informationsdefizite, Kapitalmangel und die notwendigen Eingriffe in die Prozessabläufe wirken hinderlich für die Marktdurchdringung.

Um die Hemmnisse zu überwinden empfiehlt das Gutachten v.a. eine verbesserte Förderung, eine Reform der EU-Energieeffizienzrichtlinie und einen Bepreisung von CO2.

Derzeit fördert das BAFA den Einbau von Wärmepumpen zur Erzeugung von Prozesswärme mit bis zu 18.000 EUR.

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