„Kein gutes Klima ohne Wärmewende“
Verfolgt man die öffentliche Diskussion um die Kohleabgabe, gewinnt man den Eindruck, mit dem Umbau des Stromsektors auf Erneuerbare Energien, wären die Klimaschutzziele erreicht. Dabei sind 90 Prozent der Heizun-gen noch immer fossil. Im Gebäudebereich entstehen 33 Prozent des CO2-Ausstosses, hier werden 40 Prozent der Endenergie verbraucht. Dabei ist ohne die Nutzung des sauberen Stroms im Wärmemarkt die Wärmewende jedoch nicht zu schaffen. Erst kürzlich veröffentlichte das Fraunhofer IWES die Ergebnisse eines vom Bundes-wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts. Demnach empfehlen die Forscher einen massiven Einsatz von Wärmepumpen. Ziel des Forschungsprojektes unter der Leitung von Dr. Norman Gerhardt (IWES) war die Modellierung eines Energiesystems, das die Energie- und Klimaziele volkswirtschaftlich effizient umsetzt. Zur Umsetzung dieser Ziele empfehlen die Wissenschaftler die Einführung flexibler Strompreise, um einen Um-stieg auf effiziente, elektrische Wärmepumpen möglich zu machen. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen auch die VDE sowie die Internationale Energie-Agentur (IEA).
„Die gesamthafte Dekarbonisierung kann nur gelingen, wenn die Wärmeversorgung künftig strombasiert ist, die Wärmepumpe muss in diesem auf Erneuerbaren Strom basierenden Szenario eine wichtige Rolle spielen. Dies beweisen zahlreiche Studien. Doch der Staat verteuert einseitig gerade den zunehmend erneuerbaren Heiz-strom durch Steuern und Abgaben und verzerrt so den Wettbewerb zu Ungunsten effizienter Wärmepumpen“, erläutert Stawiarski weiter. Inzwischen kostet grüner Strom viermal so viel wie Gas. „Wenn es sich für die Leute nicht lohnt, CO2 zu sparen, werden es die meisten auch nicht tun. Niedrigere Wärmestrompreise sind daher der beste Treiber für die Wärmewende.“