EU rechnet Umweltnutzen von Wärmepumpen an

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EU-Richtlinie definiert Wärmepumpe als erneuerbare Energiequelle | Qualifizierung der Installateure gefordert | BWP bietet Zertifizierung für Wärmepumpen-Installateure an

Die gestern in Brüssel verabschiedete Neufassung der europäischen „Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen“ (Erneuerbare-Energien-Richtlinie) setzt ehrgeizige Ziele: Die EU will bis 2020 20 Prozent ihres Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen (EE) decken. Die einzelnen Länder müssen ihren EE-Anteil am Gesamtenergieverbrauch bis 2020 verbindlich steigern – Deutschland beispielsweise auf 18 Prozent.

Die Richtlinie definiert die durch Wärmepumpen genutzten Wärmequellen erstmals als erneuerbare Energie. Die erzeugte Wärme abzüglich des Antriebsstroms wird auf die jeweiligen Länderziele angerechnet. „Der Umweltnutzen der Wärmepumpe wird jetzt angemessen berücksichtigt“, so Paul Waning, Vorstandsvor­sit­zender des Bundesverbands Wärmepumpe e. V. (BWP). Einen weiteren Schwerpunkt legt die Richtlinie auf qualifiziertes Fachpersonal. „Die fachmännische Planung und Regelung einer Wärmepumpe ist Voraussetzung für effiziente Anlagen und zufriedene Kunden. Daher setzen wir uns seit Jahren für die Qualifizierung von Wärmepumpen-Experten ein.“ Bis 2010 müssen die Mitglieds­staaten nun nationale Aktionspläne vorlegen, wie sie die Zielvorgaben aus Brüssel erfüllen wollen.

Die Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie definiert Wärme aus Wasser, Erde und Umgebungsluft – d.h. aus den Wärmequellen von Wärmepumpen – ausdrücklich als erneuerbare Energie. Da Wärmepumpen zum Antrieb einen geringen Anteil Strom benötigen, wird dieser von der insgesamt erzeugten Wärmeenergie abgezogen. Die restliche erzeugte Energie – je nach Effizienz sind dies rund 75 Prozent – wird als erneuerbare Energie angerechnet. Vorausgesetzt, dass die Wärmepumpe deutlich mehr Energie erzeugt als für den verbrauchten Strom an Primärenergie eingesetzt wird: „Fachmännisch geplante und gut geregelte Wärme­pum­pen auf dem Stand der Technik haben eine positive Primärenergiebilanz“, so Waning. „Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie betont das Potenzial von Wärme­pumpen für den Umwelt- und Klimaschutz.“

Effiziente Wärmepumpen schonen Umwelt und Geldbeutel besonders stark – dafür müssen sie allerdings professionell geplant, fachmännisch gebaut und gut geregelt sein. Dass Installateure dafür spezielle Fachkenntnisse benötigen, hat der BWP bereits vor Jahren erkannt und bietet für Wärmepumpeninstallateure Schulungen und eine Zertifizierung nach EU-CERT.HP an. Die neue Richtlinie schreibt Zertifizierungen und Schulungen für Installateure von Biomasse, Wärmepumpen, Fotovoltaik und Solarthermie vor – damit bekräftigt nun auch die EU die Bedeutung von qualifiziertem Personal für gute EE-Anlagen.