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Das Ludwig-Bölkow-Haus der Wirtschaft setzt auf Geothermie mit Energiepfählen

Wo sonst historische Fassaden dominieren, entstand 2011 in der Schweriner Altstadt ein architektonisches und energietechnisches Gebäude der Zukunft: das Ludwig-Bölkow-Haus der Wirtschaft.

Der Neubau der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin vereint Architektur mit Gebäudeenergieeffizienz. Gleichzeitig ist es ein Vorzeigeprojekt für die Wärmepumpe in Kombination mit oberflächennaher Geothermie.

Herzstück des Energiekonzepts vom Ludwig-Bölkow-Haus ist eine der größten Energiepfahlanlagen Norddeutschlands. Insgesamt 218 geothermisch aktivierte Gründungspfähle nutzen die konstanten Temperaturen des Untergrunds, um das Gebäude energieeffizient zu heizen und zu kühlen. Kombiniert mit Wärmepumpentechnologie deckt das System 75?Prozent des Heiz- und 100?Prozent des Kühlbedarfs des Hauses direkt vor Ort.

„Bundesweit sind wir Vorreiter mit diesem Gebäude und können demonstrieren: Es funktioniert und ist wirtschaftlich“, sagt Klaus Uwe Scheifler, Geschäftsbereichsleiter Existenzgründung und Unternehmensförderung, Innovation und Umwelt 
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin. 

Im Vergleich zu konventioneller Technik spart das System jährlich rund 92 Tonnen CO? ein. Auch der finanzielle Aspekt des Konzepts konnte überzeugen. Die Mehrinvestition von ca. 450.000 Euro amortisierte sich durch die deutlich reduzierten Betriebskosten bereits nach wenigen Jahren.

Das nach dem Schweriner Ingenieur und Vordenker Ludwig Bölkow benannte Gebäude bietet nicht nur 23.500 Mitgliedsunternehmen der IHK eine Anlaufstelle, sondern etablierte sich auch symbolisch für eine wirtschaftlich tragfähige Energiewende im Gebäudesektor. Das Haus der Wirtschaft macht damit seinem Namensgeber alle Ehre: Bölkow, ein Pionier für zukunftsorientierte Technologien, forderte bereits früh die Verknüpfung von Innovation und ökologischer Verantwortung.

Technische Daten

Heizleistung:120 kW
Kühlleistung:229 kW
Energiepfahlanlage218 Gründungspfähle bis zu 28 m