Erneuerbares Heizkonzept mit alter Substanz: 20er Jahre Mehrfamilienhaus bekommt dezentrales Wärmepumpensystem mit integrierter Warmwasserbereitung

Ein Sanierungsprojekt im sächsischen Pirna setzt innovative Akzente: Neun Erdsonden versorgen über einen Kältepufferspeicher im zentralen Heizungsraum elf Wärmepumpen mit integrierter Warmwasserbereitung in den einzelnen Wohnungen.

2017 hat Bauherr Ronald Rätze das Mehrfamilienhaus im „Tor zur sächsischen Schweiz“ unsaniert erworben. Im Rahmen der Kernsanierung wurden nicht nur Dielen, Fenster und Türen erneuert, sondern das Mehrfamilienhaus wurde durch eine entsprechende Dämmung auf KfW55-Standard gebracht.

Herr Rätze entschied sich bewusst für ein dezentrales Heizungssystem auf Basis erneuerbarer Energien: „Mit diesem innovativen Heizkonzept setzen wir in dieser Region Akzente“, erklärt der gebürtige Sachse stolz. „Außerdem können die elf Mietparteien ihre Heizkosten und die Kosten für Warmwasser transparent und unabhängig voneinander ermitteln und einfach abrechnen“, so der Bauherr weiter. Die Stromzähler befinden sich in den einzelnen Wohnungen – ein Ablesedienst ist nicht notwendig. Die Wärmepumpen sind zudem mit einem integrierten Wärmemengenzähler ausgestattet.

Die 9 Erdsonden mit je 100 – 110 Metern Länge sind im Heizraum an einen Kältepufferspeicher mit einer Kapazität von 1.500 Litern angebunden. An den Speicher schließen wiederum die Vor- und Rückläufe der elf leistungsgeregelten Wärmepumpen mit integriertem Warmwasserspeicher an.

Mit einer Leistung von je 2-6 kW wird jede Wohnung so einzeln mit Heizungswärme und Warmwasser versorgt. Durch die konstante Eintrittstemperatur von über 5 °C wird mit einer Jahresarbeitszahl von weit über 4 gerechnet. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußbodenheizungen. Im Dachgeschoss sind reversible Wärmepumpen mit Kühlfunktion installiert.

Die Wohnungen sind zwischen 80 und 150 m2 groß, im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich je drei Wohnungen, zwei weitere im Dachgeschoss.

Die Energiekosten (Heizung und Warmwasser) pro Jahr werden mit dem neuen System auf insgesamt 350-500 Euro je Wohnung geschätzt. Außerdem kann die CO2-Emissiondurch diese Heizungssanierung gegenüber einer Versorgung mit einer Gasheizung um ca. 5.000 kg pro Jahr gesenkt werden. Das Haus ist seit März dieses Jahres vollständig bezogen.

 

Technische Angaben

Beheizte Nutzfläche1.000 m²
HerstellerNovelan
Jahresarbeitszahl4,97 (errechnet)
Heizlast48 kW
Bohrungen/ Bohrmeter9 Sonden mit insg. 950 Meter Bohrtiefe

 

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