Jüdisches Museum Fürth setzt auf Erdwärme

Das erfolgreiche Jüdische Museum Franken in Fürth litt zunehmend unter Platzmangel, ehe man sich für eine Erweiterung entschied. In einem anspruchsvollen Wettbewerb setzte sich ein mutiger und zukunftsweisender Entwurf durch.

Das alte historische Gebäude aus dem 17. Jahrhundert wurde durch einen modernen Neubau mit klarer Formensprache und Anspielung auf die jüdische Geschichte der Stadt Fürth ergänzt. Bei der Wärmeversorgung entschieden sich die Planer für die umweltschonende Nutzung von Erdwärme.


Das Jüdische Museum Franken wurde 1999 in einem ehemaligen jüdischen Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert in Fürth eröffnet. Es beinhaltet eine historische Laubhütte und ein rituelles Tauchbad sowie eine große Sammlung zur jüdischen Kultur in Deutschland. Nach Berlin und Frankfurt zählt das Jüdische Museum Franken in Fürth hierzulande zu den bedeutendsten jüdischen Museen.


Wegen der beengten Verhältnisse im historischen Altbau lagen die Büros des Museums bislang in einer Wohnung einige Straßen entfernt. Aus diesem Grund begannen im Jahr 2015 die Arbeiten für einen Erweiterungsbau, der an das Fachwerkgebäude angegliedert wurde. Der Neubau setzt einen modernen architektonischen Akzent. Die Fassade des Erweiterungsbaus besteht aus ockerfarbenen Klinkersteinen, die unregelmäßig vermauert und deren Fugen verschlämmt sind. "Sie soll an die Klagemauer in Jerusalem erinnern und daran, dass Fürth einmal als das fränkische Jerusalem galt", erläuterte der Bamberger Architekt Ulrich Manz. 


Bei der Planung des Neubaus, mit dem das Jüdische Museum seine Fläche fast verdoppelt, wurde zudem ein besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gesetzt. Der gesamte Neubau wird umweltschonend und energieeffizient mit Erdwärme beheizt. Zur Unterstützung steht ein Gasbrennwertgerät bereit. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen wie einer besonders effektiven Dämmung und gut isolierten Fenstern ergibt sich somit eine hervorragende Gebäudeenergiebilanz. Dadurch sinken die Heizkosten, wodurch effektiv mehr Mittel für das anspruchsvolle Ausstellungsprogramm zur Verfügung stehen.


Technische Angaben
Beheizte Nutzfläche: 1.000 m2
Hersteller: Weishaupt
Jahresarbeitszahl: 3,8
Heizlast: 28,6 kW

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Jüdisches Museum Fürth von außen, Foto: Weishaupt