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Modernisieren mit Wärmepumpe

Mit ihrem Lauf über 371 km ist die Ems der längste Fluss, der in Deutschland entspringt und ins Meer mündet. Auf Ihrem Weg fließt sie direkt durchs beschauliche Greven, wo sich immer mehr Bauherren von ihren fossil betriebenen Heizungen verabschieden.

In Greven steht das Einfamilienhaus der Familie Gerlach. Das 1969 erbaute Haus hat insgesamt 220 m2, die über eine Fußbodenheizung gleichmäßig beheizt werden. Die Fußbodenheizung wurde bereits in den 80er Jahren nachgerüstet. Beste Voraussetzungen für die kürzlich installierte Luft/Wasser-Wärmepumpe die den alten 30 kW Ölheizkessel ersetzt.

Die eingesetzte Modernisierungs-Wärmepumpe ist für eine Gebäudeheizlast von bis zu 20 kW geeignet und versorgt die berechneten 14 kW Heizlast des Gebäudes inkl. Warmwasserbereitung problemlos. Früher wurden jährlich rund 3.800 Liter Öl verbrannt und somit ca. 12 t CO2 in die Umwelt ausgestoßen. Dieser Ausstoß wird um mehr als 8 t reduziert, solange die Wärmepumpe mit normalen Strom (Strommix 480 g/kWh) betrieben wird. Bei Betrieb mit 100 % regenerativ erzeugtem Strom geht der CO2-Ausstoß sogar gegen Null.

Normalerweise wird dieser Wärmepumpentyp im Freien vor einer Hauswand aufgestellt. Hier wurde sie unauffällig und schön in eine Nische im Garten integriert und mit einem Dach überbaut. Um einen Luftkurzschluss zu vermeiden wurde darauf geachtet, dass ausreichend Luft im hinteren Bereich nachströmen kann. Dies erfolgt über einen großen Öffnungsspalt aus dem dahinter gelegenen, offenen Schuppen und seitlich offen gehaltenen Verkleidungselementen.      

Aufgrund der guten Nachbarschaft war Herrn Gerlach besonders wichtig, dass der Geräuschpegel der Wärmepumpe gering ausfällt, zumal er bei der vorhergehenden Recherche im Web auf Negativbeispiele gestoßen ist. Obwohl die Wärmepumpe in einer schalltechnisch eher ungünstigen Nische aufgestellt wurde und von drei Mauern umgeben ist, werden von der Wärmepumpe auch bei Volllast keine störenden Geräusche abgegeben. Im Gegenteil, denn sie ist kaum zu hören. 

Bemerkenswert ist die Effizienz dieser Wärmepumpe die auch bei einer sehr niedrigen Außenlufttemperatur bis -25 °C, noch eine Ladetemperatur von bis zu 63 °C erzeugt. Dadurch kann die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser jederzeit über den reinen Wärmepumpenbetrieb, auch ohne Unterstützung des Elektroheizstabes bereitgestellt werden. Letzterer dient lediglich als Notreserve, falls es mal noch kälter werden sollte.

Für die Planung und Installation war der Meisterbetrieb KLN GmbH für Sanitär-, Heizungs- und Solarsysteme zuständig. Die Geschäftsführer Frank Kracht und Jürgen Niehues übernahmen im Jahr 2008 das alteingesessene Handwerksunternehmen Lewandowski. Dabei war ihnen wichtig, erneuerbare Systeme in den Fokus zu bringen: „Es gibt noch zu viele veraltete und nicht effiziente Anlagen. Die Heizungsmodernisierung ist uns ein besonderes Anliegen. Wir sind uns der wichtigen Aufgabe für den Klimaschutz und die Wärmewende bewusst und freuen uns, wenn wir Kunden von klimaschonenden Systemen überzeugen können“, sagt Jürgen Niehues.

 

Technische Angaben

Heizlast:14 kW
Baujahr: 1969
Hersteller: NIBE
Typ: Luft/Wasser-Wärmepumpe, leistungsvariabel
Heizleistung: 16 kW (bis zu 20 kW Gebäudeheizlast)
Leistungszahl SCOP: 5,1
Ladetemperatur bis -10 °C: 65 °C
Ladetemperatur bis -25 °C: 63 °C

 

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