Wärme aus der Nordsee

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Mithilfe von Wärmepumpen soll das thermische Potenzial der Nordsee für die Wärmeversorgung der Insel Borkum erschlossen werden.

Ein unscheinbarer blauer Container im Hafen der Nordseeinsel Borkum ist Vorbote einer Revolution in der Wärmeversorgung der beliebten Urlaubsinsel. In der Versuchsanlage wird derzeit erprobt, was bis 2030 in großem Maßstab umgesetzt werden soll: Heizen mit der Nordsee.

Axel Held, Werksdirektor der Stadtwerke Borkum erklärt: „Was zunächst wie ein Widerspruch klingen mag, liegt bei näherer Betrachtung für uns quasi auf der Hand, bzw. direkt vor der Haustür: die Nordsee als eine unerschöpfliche Wärmequelle für eine effiziente Wärmepumpentechnologie.“

Das Projekt ist Teil eines ganzheitlichen Konzepts zur Dekarbonisierung des Wattenmeers, erläutert Göran Sell, Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH: „Ziel ist, dem Klimawandel im insularen Gesamtsystem durch vollständige Vermeidung anthropogener Emissionen zu begegnen. Unser Vorhaben unterstreicht die am 18.03.2010 durch die trilaterale Regierungskooperation zum Schutz des Wattenmeers gefasste Erklärung: Bis 2030 soll das Wattenmeer CO2-neutral sein.“

Das Versuchsprojekt läuft seit März 2018 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Wolfgang Jaske, Geschäftsführer der Jaske&Wolf Verfahrenstechnik GmbH, die den Versuch leitet, beobachtet eine positive Entwicklung: „Schon jetzt zeichnet sich die hervorragende Eignung der Nordsee als Wärmequelle ab.“ Entsprechend zuversichtlich gibt Axel Held das Ziel für die Stadtwerke Borkum vor: „Wir peilen eine Deckung des Heizwärme- und Brauchwasserbedarfes von über 70% alleine aus der Nordsee an.“

Das vollständige Interview mit Göran Sell, Axel Held und Wolfgang Jaske kann auf der Website der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen nachgelesen werden.

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