IEA fordert eine Sanierungsquote von 2 %

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In ihrem aktuellen Bericht „Technology Roadmap: Energy Efficient Building Envelopes“ plädiert die IEA für eine Verdopplung der Sanierungsquote, vor allem in den nördlichen Industrieländern, wo 75-90 % des aktuellen Gebäudebestands auch 2050 noch bewohnt sein wird. Das Spektrum von Vorteilen reiche von der langfristigen Energieeinsparung, über gesundheitliche Vorteile der Bewohner bis zur Schaffung von Arbeitsplätzen und höheren Steuereinnahmen.

Die meisten Gebäude in den alten Industrieländern (OECD) wurden vor 1970 gebaut und haben eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren. Die Sanierungsrate liegt bei etwa bei 1% pro Jahr, aber nur ein kleiner Teil davon führt zu einer deutlich verbesserten Energieeffizienz. Hier sollte, so die IEA, energiepolitisch ohne Zögern gehandelt werden, da sich größere energetische Sanierungen oftmals nur lohnen, wenn ohnehin größere (nicht-energetische) Sanierungsmaßnahmen notwendig werden – also nur alle 20 Jahre ein Mal.

In den Entwicklungs- und Schwellenländern hingegen werden viele Gebäude bereits nach 25-35 Jahren wieder abgerissen. Insgesamt wächst der urbane Gebäudebestand dort rasch an. Hier sei es notwendig, resümierte die IEA, möglichst rasch umfassende Building Codes (Bauvorschriften) einzuführen und zu überwachen, um Fehlentwicklungen zu stoppen.

Ohne eine höhere Energieeffizienz der Gebäude werde der Energiebedarf bis 2050 um 50% steigen. Nicht zuletzt, weil die Weltbevölkerung bis dahin um 2,5 Mrd. Menschen anwächst.

In fast allen Regionen steht bei der Gebäudeenergie der Heizbedarf und der Kühlungsbedarf („Air Conditioning“) im Zentrum. Die Raumkühlung stellt dabei den dynamischsten Sektor dar: Bis 2050 soll der Energieaufwand hier um 150% steigen, außerhalb der Industrieländer sogar um 300-600%.

Einen ausführlichen Artikel zur „Technology Roadmap: Energy Efficient Building Envelopes“ finden sie hier