Großer Handlungsbedarf beim Klimaschutz

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Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen hält den Handlungsbedarf beim Klimaschutz für groß.

Die Weltklimakonferenz rückt den Klimaschutz in Deutschland auch jenseits der Koalitionsverhandlungen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dabei ist die Ausgangslage für eine überwältigende Mehrheit der Deutschen klar: 43 % und damit 5 % mehr als im Vormonat halten den Handlungsbedarf laut ARD/infratest Deutschlandtrend für sehr groß. Weitere 40 % schätzen den Handlungsbedarf als groß ein. Zusammengenommen sprechen sich also 83 % aller Deutschen für einen deutlich aktiveren Klimaschutz aus.

Interessanterweise tragen die ersten Signale aus den Sondierungspapieren bereits dazu bei, dass die Einschätzung der politischen Akteure sich bereits deutlich verändert hat. So sagen nun nur noch 67 % und damit 7 % weniger als in der letzten Umfrage, dass die Politik mehr für den Klimaschutz tun sollte. Dennoch überwiegt diese Einschätzung immer noch bei zwei Dritteln der Bevölkerung. Dies sollte den potenziellen Koalitionären Ansporn genug sein, es nicht bei den ersten Ankündigungen zu belassen, sondern weitere, ambitionierte Maßnahmen mit einer starken Wirksamkeit nachzuliefern.

Auf die internationalen Entwicklungen blicken die Deutschen besonders besorgt: Nur 2 % sind "voll und ganz überzeugt", dass die Klimakrise durch die Staatengemeinschaft bewältigt wird. 82% sind eher nicht oder überhaupt nicht überzeugt, dass der Klimaschutz international funktionieren wird. Umso wichtiger wird in diesem Zusammenhang Deutschlands Vorreiterrolle: Traditionell orientiert sich die Weltgemeinschaft bereits seit der ersten Weltklimakonferenz in Berlin unter dem Vorsitz der damaligen Bundesumweltministerin Angela Merkel stark am Tempo, das Deutschland vorgibt. China und die USA sind von ihrem wirtschaftlichen und politischen Gewicht zwar deutlich höher einzuschätzen, allerdings blicken viele im Grundsatz zum Engagement überzeugbare Staaten mittlerer Größe auf das Tempo, das die Bundesrepublik vorgibt. Hier gab es mit dem stockenden Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem langsamen Tempo bei der Elektrifizierung von Wärme und Verkehr in den letzten Jahren eher die falschen Signale.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Weltklimakonferenz bereits in einem Jahr erneut tagen. Ein potenzieller Bundeskanzler Olaf Scholz hätte unter einer Ampelkoalition dann die Chance, einen wichtigen Staatenblock mit positivem Beispiel für mehr Einsatz zu begeistern.

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