Experten-Tipp: Versicherung Wärmepumpe

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Was tun bei Schäden oder Diebstahl? Unser BWP-Experte Felix Uthoff blickt darauf, was es bei der Versicherung von Wärmepumpen zu beachten gilt.

Muss ich meine Wärmepumpe versichern? Wichtige Überlegungen zum Schutz Ihrer Investition.

In den letzten Monaten häufen sich die besorgniserregenden Nachrichten über den Diebstahl von Wärmepumpen, selbst bei Tageslicht und von Baustellen. Wärmepumpen erfreuen sich momentan großer Beliebtheit und sind aufgrund ihrer hohen Marktnachfrage zu begehrten Objekten für Diebe geworden. Diese Diebstähle, aber auch andere unvorhergesehene Schäden, verursachen schnell nicht nur finanzielle Verluste bis in den 5-stelligen Bereich, sondern auch erheblichen Ärger und Stress für die Besitzer. Grund genug, um sich mit dem Thema Versicherung von Wärmepumpen auseinander zu setzen.

Inmitten von viel Verunsicherung im Markt werben viele Versicherungsunternehmen mit neuen Produkten für den Schutz von Wärmepumpen. Doch ist eine solche Versicherung wirklich notwendig? Es stellt sich heraus, dass diese Frage nicht pauschal beantwortet werden kann. In den meisten Fällen ist der ausreichende Schutz einer Wärmepumpe gegen Beschädigung und Diebstahl bereits durch die Gebäudeversicherung abgedeckt, so Felix Uthoff, Referent für Technik und Normung beim Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. Weiterhin, so zitiert Uthoff den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), „... ist die Heizung [und damit auch die Wärmepumpe] als elementarer Bestandteil des Gebäudes anzusehen…“ und somit in der Regel automatisch von der Gebäudeversicherung abgedeckt. Dennoch gibt es einige Aspekte, die es eingehend zu beachten gilt. Die verschiedenen Versicherungspolicen unterscheiden sich in vielen Punkten, daher ist es ratsam, die genauen Bedingungen zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Wichtige Aspekte zur Wärmepumpen-Versicherung:

  • Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung: Zu betonen ist, dass der Schutz von Wärmepumpen nicht automatisch über die Hausratsversicherung gewährleistet ist. Anders als bewegliche Gegenstände im Haus müssen Wärmepumpen als integraler Bestandteil des Gebäudes durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt werden.
  • Einbau einer Wärmepumpe: Bei Neubauten oder dem Abschluss einer Wohngebäudeversicherung sollte darauf geachtet werden, dass Wärmepumpen mitversichert sind. Dies ist normalerweise bei Neuverträgen der Fall. Wenn jedoch eine alte Heizung auf eine Wärmepumpe umgestellt wird, muss dies dem Versicherer mitgeteilt werden, um den Schutz der neuen Wärmepumpe sicherzustellen und den Vertrag den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
  • Kosten: Durch die Integration einer neuen Wärmepumpe in eine bestehende Versicherung werden die jährlichen Kosten für die Police nur unmerklich steigen. Falls die Wärmepumpe eine Ölheizung inklusive Heizöllager ersetzt, kann durch den Wegfall einer nun nicht mehr notwendigen Gewässerversicherung auch an dieser Stelle Geld gespart werden.
  • Diebstahl: Es ist wichtig zu unterscheiden, ob einfacher Diebstahl oder Einbruchdiebstahl versichert wird. Wenn einfacher Diebstahl abgedeckt ist, sind Wärmepumpen auch außerhalb des Gebäudes geschützt. Bei Einbruchdiebstahl muss die Wärmepumpe in einer gut belüfteten Einhausung sein, die mit einem Schlüssel geöffnet werden kann, um durch die bestehende Police abgedeckt zu sein. Installationsdetails wie Abreismuttern oder Schweißpunkte können Dieben das Abmontieren massiv erschweren, denn teilweise sind Wärmepumpen so ungeschützt installiert, dass sie mit einfachstem Werkzeug und zwei Personen innerhalb 15 min abgebaut werden können. Bei Wärmepumpen, die nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind, muss überprüft werden, ob diese in der Police integriert sind.
  • Elementarschäden: Wie bei Gebäuden müssen Elementarschäden separat hinzugebucht werden, um die Wärmepumpe vor Naturereignissen wie Blitzschlag, Brand und Ãœberflutung zu schützen.
  • Garantieverlängerung: Nach Ablauf der Herstellergarantie von 2-5 Jahren kann eine Garantieverlängerung für bis zu 15 Jahre abgeschlossen werden, entweder direkt beim Hersteller oder über eine Versicherung. Jedoch können ohne eine regelmäßige Wartung durch einen qualifizierten Fachbetrieb unvorhersehbare Kosten nicht abgedeckt werden.
  • Eigenständige Police: Wer sich dann noch weiter absichern möchte, kann sich durch weitere eigenständige Policen auch noch gegen seltene Ereignisse absichern, die bei ordnungsgemäßer Planung, Installation, Nutzung und Wartung nicht zu erwarten sind. (Hierzu zählen: Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit oder Vorsatz Dritter; Konstruktions-, Material- oder Ausführungsfehler; Kurzschluss, Ãœberstrom oder Ãœberspannung; Versagen von Mess-, Regel- oder Sicherheitseinrichtungen; Wasser-, Öl- oder Schmiermittelmangel; Sturm, Frost oder Eisgang)  

Fazit: Schutz für Ihre Wärmepumpe

Zusammenfassend ist es von entscheidender Bedeutung, die genauen Bedingungen Ihrer Versicherungspolice zu überprüfen und gegebenenfalls mit Ihrem Versicherungsanbieter Rücksprache zu halten, um eine Unter- sowie Überversicherung zu vermeiden. Wärmepumpen sind bedeutende Investitionen und der passgenaue Versicherungsschutz kann Ihnen langfristig Ärger und finanzielle Belastungen ersparen. Indem Sie die richtigen Schritte unternehmen, können Sie sicherstellen, dass Sie lange Freude an Ihrer Wärmepumpe haben werden.

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