Europäische Kommission bremst Wärmepumpen-Aktionsplan aus

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Die Europäische Kommission beabsichtigt, die Veröffentlichung ihres Wärmepumpen-Aktionsplans deutlich zu verschieben. EHPA-Generalsekretär Thomas Nowak kritisiert diese Entscheidung scharf und ruft Kommissionspräsidentin von der Leyen und Kommissarin Simson zur zugesagten Veröffentlichung im ersten Quartal auf.

Die Europäische Kommission hat die ursprünglich für das erste Quartal 2024 angekündigte Veröffentlichung ihres Aktionsplans für Wärmepumpen ("Heat Pump Action Plan") auf einen Zeitraum nach den Europawahlen verschoben. Diese Entscheidung erfolgt trotz der wiederholten Zusicherungen der Kommission, dass der Aktionsplan Anfang 2024 veröffentlicht werden würde, sobald die überarbeitete Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) fertiggestellt ist. Mit der Verabschiedung der Richtlinie durch den Rat ist diese Fertigstellung heute einen Schritt näher gerückt.

Damit bremst die Europäische Kommission die Wärmewende faktisch aus, obwohl sie erklärt hat, dass sie die Einführung von Wärmepumpen beschleunigen will, und obwohl sie die Mitgliedstaaten daran erinnert hat, wie wichtig es ist, ehrgeizigere Ziele zu verfolgen.

Nach den Wahlen wird es zu personellen Wechseln in der Kommission kommen. Selbst wenn die neue Kommission dann beschließen sollte, den Aktionsplan in Angriff zu nehmen, wird es zu einer erheblichen Verzögerung kommen.

Diese überraschende Entscheidung kommt in den letzten Tagen eines Jahres, in dem der Absatz von Wärmepumpen rückläufig ist und die Branche eine starke politische Unterstützung in Form von ehrgeizigen Zielen und einem umfassenden Aktionsplan fordert. Die Hersteller haben mehr als 7 Milliarden Euro in Produktionskapazitäten und die Ausbildung von Installateuren investiert, die auf der Schlüsselrolle aufbauen, die den Wärmepumpen im Rahmen des Green Deal, des Fit for 55-Pakets und von REPowerEU eingeräumt wird.  

Thomas Nowak, Generalsekretär der European Heat Pump Association, kommentiert die Entscheidung wie folgt: "Europa hinkt bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung hinterher. Doch anstatt das Problem durch die Entwicklung und Veröffentlichung des versprochenen Aktionsplans für Wärmepumpen anzugehen, hat die Kommission das Thema auf die lange Bank geschoben. Dies wird sich weit über die Wärmepumpenbranche und die bereits angekündigten 7 Milliarden Euro an Investitionen hinaus auswirken."

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