BDI-Studie errechnet für den Gebäudesektor einen Bedarf von 11 bis 14 Mio. Wärmepumpen bis 2050

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Klimaschutz rechnet sich für Deutschland. Dies hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) festgestellt. In der Studie "Klimapfade für Deutschland", die von The Boston Consulting Group (BCG) und Prognos erstellt wurde, werden Entwicklungspfade auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung im Jahr 2050 aufgezeigt. Die Ergebnisse für den Gebäudesektor können Sie hier nachlesen.

Die Bundesrepublik hat sich zu den Pariser Klimazielen bekannt, das bedeutet, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 in einem Korridor von 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Die BDI-Studie rechnet vor, dass bei einer Beibehaltung der aktuellen Maßnahmen zur Emissionseinsparung eine Reduzierung um 61 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 eintritt.

Um die entstehende Lücke von mindestens 19 Prozent zum gesetzten Ziel zu schließen, sind in allen Sektoren (Energie, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft) zusätzliche Initiativen gefragt. Für den Gebäudesektor bedeutet das konkret, dass ein hoher Grad an Elektrisierung stattfinden wird.

Der 80 Prozent-Pfad beschreibt die Notwendigkeit von flächendeckenden Gebäudesanierungen, die Sanierungsquote steigt um 50 Prozent auf 1,7 Prozent pro Jahr. Als Wärmeerzeuger kommen in Ein- Zweifamilienhäusern effiziente Wärmepumpen zum Einsatz. Bis zum Jahr 2050 steigt deren Bestand auf 11 Mio. Dieser Entwicklungspfad lässt sich laut BDI mit bestehenden Technologien erreichen.

Auf dem 95 Prozent-Pfad steigt die notwendige Sanierungsrate im Gebäudesektor auf 1,9 Prozent pro Jahr. Urbane Gebiete werden vor allem durch Fernwärme aus CO2-neutralen Quellen, wie etwa Großwärmepumpen, beheizt. Der Bereich der Ein- Zweifamilienhäusern wird bis 2050 mit 14 Mio. Wärmepumpen ausgestattet.

Dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum keineswegs Gegensätze sind, zeigt die Erhebung der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen. Zwar sind hohe Investitionen erforderlich, etwa 15 Mrd. € pro Jahr, denen stehen jedoch große Einsparungen und Mehreinnahmen gegenüber, beispielsweise durch eingesparte Energie oder Export innovativer Technologien.

So zeigt die BDI-Klimastudie, dass Deutschland seine Führungsposition im Klimaschutz nicht nur behalten, sondern auch ausbauen kann - und dabei Wirtschaftswachstum und Technologieführerschaft generiert, wenn die Industrie Klimaschutz nicht als Gefahr, sondern als Chance betrachtet.


Die Studie „Klimapfade für Deutschland“ finden Sie hier.

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