Zum bereits dritten Mal hatte Robert Habeck heute zum Wärmepumpengipfel geladen. Vor rund vierzig Teilnehmenden aus Verbänden, Unternehmen und weiteren Akteuren der ganzen Wertschöpfungskette bekräftigte der Bundesklimaschutzminister das Ziel, das bereits ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen.
BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel begrüßte das Festhalten an den Zielen. „Die Branche hat ihren Teil der Vereinbarung eingehalten: Die Produktionskapazitäten wurden und werden stark aufstockt. Die Branche kann liefern. Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt ihren Teil einhält und nach der Verunsicherung durch die Heizungsdebatte wirksame Maßnahme für den Wärmepumpen-Rollout setzt.“
Nach Auffassung des BWP kann ein solches Aufbruchssignal nicht allein von der angekündigten Förderung ausgehen. Die neuen Förderkonditionen, insbesondere die Einführung eines zeitlich befristeten Geschwindigkeitsbonus für den Ersatz alter Heizungen und eines einkommensabhängigen Bonus, sind sinnvolle Ergänzungen der aktuell schon gut aufgestellten Förderung. Aber es besteht nach wie vor ein eklatanter Widerspruch zwischen Förderung und Energiepreisen.
„Bei der Förderung tritt man auf das Gaspedal, bei den Energiepreisen zieht man die Handbremse. Kein Wunder das Markt und Industrie derzeit schlingern“, so Dr. Sabel.
„Insbesondere die Stromsteuer ist ein Relikt der Vergangenheit und wirkt heute den Klimazielen entgegen. Wir fordern keine Sonderbehandlung, sondern lediglich faire Wettbewerbsbedingungen, damit sich der Wechsel von Gas und Öl zur Wärmepumpe durch günstige Betriebskosten schnell amortisiert. “?Deshalb fordert der BWP darüber hinaus, dass in Wärmepumpen genutzter Strom von einer abgesenkten Mehrwertsteuer profitieren sollte.?
BWP und Branche machten gegenüber dem Minister deutlich, dass die aktuellen Absatzzahlen von Wärmepumpen trügerisch sind. Zwar werden in diesem Jahr voraussichtlich 330-350.000 Wärmepumpen ausgeliefert. Dieses Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist aber in erster Linie das Ergebnis der sehr guten Nachfrage aus dem Jahr 2022 und der ausgebauten Produktionskapazitäten der Hersteller.
Die Wärmepumpenförderung der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist hingegen ein besserer Indikator für die aktuelle Nachfrage, weil Förderanträge unmittelbar vor Beauftragung einer neuen Wärmepumpe gestellt würden. Die Anzahl der monatlichen Förderanträge ist im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent zurückgegangen. Der Verband führt das auch auf eine starke Verunsicherung nach der langen Heizungsdebatte zurück.
„Für die Heizungsindustrie ist längst klar, dass Wärmepumpen in den nächsten Jahren zur neuen Standardheizung werden. Daran richtet sie derzeit Investitionen in neue Werke, Produktionsstätten und Fachkräfte aus. Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern ist diese Botschaft zur Ausrichtung auf erneuerbare Energien aber noch nicht angekommen. Die Politik muss ihnen jetzt dringend Orientierung geben.“
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