Heizungsmarkt 2023: Eine vertane Chance

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Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat Absatzzahlen 2023 für den deutschen Heizungsmarkt vorgelegt.

Über 1,3 Millionen abgesetzte Wärmeerzeuger und ein Wachstum von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Gesamtmarkt Wärmeerzeuger: 1.308.500) meldet der Verband. Allerdings waren gut dreiviertel der im letzten Jahr verkauften Heizungen fossilbetriebene Systeme (903.000). Wärmepumpen machten mit 356.000 Anlagen knapp ein Drittel (27%) aller abgesetzten Heizsysteme 2023 aus.

„Der einfache Austausch von Gas- und Ölheizungen, ist angesichts der massiven Einsparpotenziale mit Wärmepumpen eine für die nächsten 20 Jahre vertane Chance fürs Klima“ kommentiert Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. Denn eine neu installierte Wärmepumpe reduziert im Verlauf ihrer Lebensdauer die CO2-Emissionen um etwa 80 Prozent¹ gegenüber einer neu installierten Gasheizung und mindert zudem deutlich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in einer geopolitisch unsicheren Welt.

Den Aufruf von BDH-Geschäftsführer Markus Staudt, sich jetzt mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen, unterstützt Sabel: „Die neuen Förderbedingungen für erneuerbare Heizsysteme sind sehr attraktiv. Dass sie angesichts der angespannten Haushaltslage noch einmal besser werden, ist nicht zu erwarten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten daher ihre Chance nutzen und jetzt die Heizungsmodernisierung angehen.“ Wer jetzt wechsele, verringere seine Abhängigkeit von unsicheren Lieferbeziehungen und schütze sich langfristig vor steigenden CO2-Preisen.

Die Wärmepumpentechnologie hat eine enorme Wirkung auf das Erreichen der Klimaziele. Deshalb dürfe man nun nicht nachlassen beim Wärmepumpen-Hochlauf und müsse über klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen wieder Vertrauen in den Markt bringen, so Sabel. Vor allem den in den kommenden Jahren immer stärker ansteigenden CO2-Preise bedenken viele Verbraucher bei der Entscheidung für eine neue Heizung nicht, obwohl das ein zentraler Kostenfaktor ist. Durch die massiven Bemühungen von Industrie und Handwerk gehören lange Wartezeiten der Vergangenheit an: „Die Hersteller haben Ihre Produktionskapazitäten massiv erhöht und können wieder kurzfristig liefern. Auch die Wartezeiten beim Fachhandwerk sind deutlich zurückgegangen, in vielen Fällen kann eine Installation jetzt wieder binnen weniger Wochen realisiert werden.“

Zur Wärmepumpen-Fachpartnersuche

Hier geht es zur Pressemitteilung des BDH


¹Robert Meyer, Nicolas Fuchs, Jessica Thomsen, Sebastian Herkel, Christoph Kost (2024): Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandsgebäuden – Aktualisierung auf Basis der GEG-Novelle 2024. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam. doi.org/10.48485/pik.2023.028

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