IWF fordert Bepreisung von CO2-Emissionen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Nachgang des Klimagipfels von Paris im Dezember 2015 ein Diskussionspapier veröffentlicht, in dem die Autoren die Einpreisung der Treibhausgas-Emissionen auf internationaler Ebene fordern.
Nachdem sich 186 Länder zu Treibhausgasreduktionen verpflichtet haben, nennt der IWF die Einführung eines CO2-Preises als wesentliches Tool zur praktischen Umsetzung der Minderungsziele, entweder in Form eines Handelssystems nach dem Vorbild des EU-Emissionshandelssystems ETS, bei dem Unternehmen untereinander Rechte zum CO2-Ausstoß handeln, oder in Form einer CO2-Steuer. Ziel der Einpreisung ist es, dass die durch Treibhausgase verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden sich in den Brennstoffpreisen widerspiegeln.
Mithilfe einer Besteuerung von Emissionen, welche der IWF bevorzugt, können Klimawandelrisiken für Volkswirtschaften minimiert werden. Im Gegenzug könne eine Senkung der Einkommens- und Kapitalsteuer die negativen Effekte auf die Volkswirtschaft kompensieren. Die CO2-Bepreisung sei technologieneutral und rege durch stabile Emissionspreise notwendige Investitionen an. Sie sei dabei verhältnismäßig einfach zu implementieren und nicht sektorspezifisch. Der IWF betont auch die Rolle der Finanzmärkte beim Kampf gegen den Klimawandel. Hinsichtlich der Anpassung an Klimafolgen betont der IWF lokale Maßnahmen, vor allem in einkommensschwachen Ländern, wo klimabedingte Wettervorkommnisse sich besonders häufen.
Bereits im vergangenen Herbst hatte IWF-Chefin Christine Lagarde gefordert, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase durch staatliche Maßnahmen zu verteuern. Der BWP weist seit Langem darauf hin, dass die Energiepreise das Schlüsselinstrument für das Gelingen der Energiewende am Wärmemarkt sind. Neben der staatlichen Steuer- und Abgabenpolitik sorgt nun auch die Entwicklung der Weltmarktpreise für fossile Brennstoffe, insbesondere bei Öl, dafür, dass der deutsche Heizungsmarkt nach wie vor von fossilen Technologien dominiert wird.