Fraunhofer ISE: Wärmepumpen auch im Altbau effizient und klimafreundlich
Ein vierjähriges Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) belegt: Wärmepumpen arbeiten auch in älteren Gebäuden zuverlässig, effizient und deutlich klimafreundlicher als Gasheizungen. Das Projekt liefert neue Daten zur Effizienz, zum Schallverhalten und zur Kombination mit Photovoltaik.
Test über vier Jahre mit 77 Wärmepumpenanlagen
Wärmepumpen eignen sich nicht nur für Neubauten – auch in Bestandsgebäuden können sie wirtschaftlich und klimaschonend betrieben werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt „Wärmepumpen-Qualitätssicherung im Bestand“ (WP-QS im Bestand), das das Fraunhofer ISE gemeinsam mit Energieversorgern und neun Herstellern durchgeführt hat. Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden 77 Wärmepumpenanlagen in Ein- bis Dreifamilienhäusern detailliert vermessen.
Hohe mittlere Effizienzen im sanierten und unsanierten Bestand
Die Ergebnisse zeigen: Luft/Wasser-Wärmepumpen erreichten durchschnittliche Jahresarbeitszahlen (JAZ) von 3,4, erdgekoppelte Systeme im Mittel 4,3. Damit konnte die Effizienz gegenüber früheren Untersuchungen nochmals verbessert werden. Entscheidend: Eine Korrelation zwischen Baujahr der Gebäude und Effizienz der Anlagen ließ sich nicht feststellen – Wärmepumpen funktionieren also auch ohne umfassende Sanierung zuverlässig.
Deutliche Emissionsreduktion auf mit variablen Emissionsfaktoren
Im direkten Vergleich mit Gasheizungen reduzierten die untersuchten Systeme die CO?-Emissionen um rund 64 Prozent (bezogen auf den deutschen Strommix 2024). Erstmals wurden dabei dynamische Berechnungen mit zeitlich variablen Emissionsfaktoren vorgenommen, um die Klimabilanz noch präziser zu erfassen.
Gute Schallwerte und Autarkiegrade
Auch Geräuschentwicklung und Systemintegration wurden untersucht. Langzeitmessungen bestätigten, dass die untersuchten Anlagen in der Regel die geltenden Lärmschutzvorgaben einhalten. Ergänzend analysierten die Forschenden die Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaik. In den getesteten Gebäuden ließen sich Autarkiegrade von bis zu 62 Prozent und Eigenverbrauchsanteile von bis zu 83 Prozent erzielen – vor allem in Verbindung mit Batteriespeichern.
Die vollständigen Ergebnisse sind abrufbar unter:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/wp-qs-im-bestand.html
