Rückblick: Fachforum Bayern

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Spannende Gespräche zu Erdwärme und Wärmepumpe in bayerischer Winterlandschaft.

Das 1. Forum Erdwärme und Wärmepumpe in Bayern am vergangenen Mittwoch war mit 100 Teilnehmern ausverkauft und sorgte mit seinen spannenden Vorträgen für viele interessante Gespräche. Die Veranstaltung fand im verschneiten Markus Wasmeier Freilichtmuseum am Schliersee statt – der Hausherr schaute sogar persönlich vorbei und begrüßte die Gäste. Zur Veranstaltung geladen hatten die Verbände Bundesverband Wärmepumpe, Bundesverband Geothermie und die Erdwärmegemeinschaft Bayern. BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning führte als Moderator durch die Veranstaltung.

Unter den Teilnehmern waren viele Planer, Installateure und Energieberater, Behördenvertreter und Wissenschaftlicher. Auch Vertreter von Wärmepumpenherstellern und Energieversorgern sind gekommen. Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach, begrüßte die Teilnehmer mit einem kurzen Grußwort. Anschließend zeigte MDirig. Rudolf Escheu, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien, Energieeffizienz im Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, die Erfolge, Herausforderungen und Pläne der Landesregierung für ein erneuerbares Bayern auf. Klimaforscher Prof. Dr. Wolfgang Seiler, ehemaliger Direktor des Fraunhofer-Instituts für Atmosphärische Umweltforschung und des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie, rüttelte die Teilnehmer mit seinem Vortrag „Sind die Energie- und Klimawende noch zu schaffen?“ auf: Es muss jetzt gehandelt werden! Er forderte eine Steigerung der Energieeffizient, eine Beendigung der Installation und insbesondere der Förderung von Öl- und Gaskesseln und einen Ausbau der direkten Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien (PV-Eigenverbrauch). Im Betrieb von Wärmepumpen sieht er ein riesiges Potenzial.

Dr. Kai Zosseder von der Technischen Hochschule München stellte anschließend das Potenzial der Erdwärme in Bayern dar. Resultat: Die Summe des geothermisch nutzbaren Potenzials Bayern würde ausreichen, um 238 Millionen durchschnittliche Einfamilienhäuser zu versorgen – das übersteigt den Wärmebedarf Bayerns deutlich. Kurz vor der Mittagspause stattete auch der Hausherr und Erdwärmebotschafter Markus Wasmeier den Teilnehmern einen Besuch ab und sprach über das Freilichtmuseum und die im Tagungshaus eingebaute Erdwärmepumpe. Nach der Mittagspause führten kurzweilige Führungen die Teilnehmer in das Jahr um 1800 und schenkten Ihnen einen Einblick in das alltägliche Leben eines altbayrischen Dorfes. Dipl.-Ing. Harald Fonfara stellte anschließend die VDI 4645 und deren Schulungsprogramm vor.

Prof. Dipl.-Ing. Werner Schenk von der Hochschule München erläuterte anschließend in einem spannenden und motivierenden Vortrag, wie Erdwärme in der Modernisierung eingesetzt werden kann. Dabei ging er auch auf die Notwendigkeit der Energiewende ein und beschrieb anschaulich, warum die Wärmepumpe auch im Bestand das Mittel der Wahl werden muss. Anhand vieler Praxisbeispiele zeigte er zudem auf, was bei der Planung solcher Anlagen zu beachten ist. Über den Einsatz von Erdwärme und Wärmepumpen in Siedlungs- und Quartiersobjekte sprach anschließend Prof. Thomas Giel von der Hochschule Mainz. Er hat bereits zahlreiche Anlagen geplant und konnte aufzeigen, dass für ein kaltes Nahwärmenetz, der Anschluss von Wärmepumpen, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sind. Zum Ende der Veranstaltung berichten Jürgen Gorki von den Lechwerke AG und Andreas Müller von der Alois Müller GmbH noch aus der Praxis und stellten Referenzobjekte vor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit einer gelungenen Veranstaltung: Das Interesse an Erdwärme und Wärmepumpe wächst in Bayern kontinuierlich. Ob Kommunen, Planer, Berater, Installateure, Energieversorger oder Wissenschaftler, sie alle sehen in der Wärmepumpe das Heizungssystem der Zukunft und in der Wärmequelle Erdwärme die effizienteste Art der Beheizung.

 

 

 

 

 

 

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