Appell an das Klimakabinett: Mit Wärmepumpen die Klimaziele im Gebäudebestand erreichen

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BWP fordert eine nachhaltige und wirksame Klimapolitik im Wärmesektor

Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2030 eine Senkung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor um 40 Prozent zu erreichen. Dafür müssen, wann immer möglich, Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden. Im Neubau sind Wärmepumpen bereits das am häufigsten gewählte Heizsystem. 


Diese Erfolgsgeschichte lässt sich auch für den Gebäudebestand wiederholen, wird derzeit jedoch insbesondere durch die hohen Strompreise verhindert. Die verbreitete Annahme, dass Wärmepumpen in Altbauten ohne Vollsanierung nicht eingesetzt werden könnten, ist hingegen schlichtweg falsch. Tatsächlich erreichen Wärmepumpen auch im Bestand hohe Jahresarbeitszahlen, oftmals müssen nicht einmal die Heizkörper ersetzt werden.


Dabei sind Wärmepumpen den Gas- und Ölheizungen hinsichtlich ihrer Klimabilanz schon heute deutlich überlegen. Dies wird mit dem Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung auf 65 Prozent in 2030 noch viel besser, während fossil befeuerte Heizungen auch in 20 Jahren hohe Emissionen ausstoßen. Wer in neue Gaskessel investiert, würde aber von deutlich ansteigenden Verbrauchskosten betroffen sein, wenn eine CO2-Bepreisung in Kraft tritt und Wirkung entfaltet.

Für ein Fortkommen in der Wärmewende:

  1. Noch im Jahr 2020 eine CO2-Abgabe einführen, deren Kostenentwicklung planbar ist. Das Modell eines nationalen Emissionshandels ist mit vielen Unsicherheiten verbunden – auch weil bisher kein anderes europäisches Land diesen Weg geht. Unter anderem wäre ein Inkrafttreten nicht vor 2023 zu erwarten, auch wäre die Preisentwicklung völlig unklar und stark von Konjunktureffekten und staatlichen Eingriffen durch Mindest- oder Höchstpreise abhängig. Dagegen kann eine CO2-Abgabe als Reform der Energiesteuern rasch umgesetzt werden und zu deutlichen Fortschritten im Gebäudesektor führen. 
  2. Strompreis entlasten durch Absenkung der Stromsteuer. Die Schere bei den Energiepreisen für Strom, Heizöl und Erdgas ist so weit auseinander gegangen, dass zu einer CO2-Bepreisung auch eine sofortige Entlastung des Strompreises kommen muss. Vor allem eine Absenkung der Stromsteuer und eine Entlastung bei der EEG-Umlage sind längst überfällig. 
  3. Fehlanreize durch Abwrackprämie vermeiden. Die zur Diskussion gestellte „Abwrackprämie“ würde beim aktuellen Energiepreisgefüge vor allem zu einem Lock-In-Effekt durch das millionenfache Verbauen neuer fossil befeuerter Heizungen führen. Förderprogramme für erneuerbare Heizsysteme sind bereits vielfältig vorhanden. Das betrifft auch das APEE (Anreizprogramm Energieeffizienz), das bereits den Ersatz veralteter Heizungen durch erneuerbare Energien fördert.  

 

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