Peter Kuscher
Referent für Veranstaltungsmanagement & Politische Kommunikation
Anders, als es in der aktuellen Berichterstattung teilweise der Fall ist, unterstützt der BWP die progressive Markteinführung natürlicher Kältemittel als Ersatz für die Verwendung synthetischer Kältemittel, die mit wenigen Ausnahmen zur Gruppe der PFAS gehören.
In der Branche gibt es unbestritten einen Trend zu natürlichen Kältemitteln. Insbesondere im Ein- und Zweifamilienhaus ist bereits ein breites Portfolio außen aufgestellter Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln im Markt verbreitet. Diese Lösungen erfreuen sich großer Beliebtheit bei Kunden, wie unter anderem an den Förderstatistiken abzulesen ist. Durch den seit Beginn dieses Jahres verfügbaren Förderbonus in Höhe von 5 Prozentpunkten für den Einbau von Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – (BEG EM) wird sich die Marktdurchdringung weiter verstärken.
Die europäische F-Gase-Verordnung gibt der Wärmepumpenbranche einen gesetzlichen Planungsrahmen für den Ausstieg aus synthetischen Kältemitteln vor („Phase-Down“). In der aktuellen Novellierung wird gerade darüber beraten, wie schnell dieser Umstieg in den einzelnen Varianten und Leistungsgrößen von Wärmepumpen erfolgen kann. Der BWP unterstützt Einschränkungen für F-Gase soweit diese in einem angemessenen Zeitpfad stattfinden und berücksichtigen inwiefern in den jeweiligen Produktgruppen und Leistungsklassen bereits etablierte Lösungen in ausreichender Menge am Markt verfügbar sind. Dies ist in bestimmten Bereichen, wie außen aufgestellten Wärmepumpen unter 20kW bereits heute der Fall – entsprechend kann das Phase-Down hier in jedem Fall sehr zügig erfolgen.
Die Branche entwickelt darüber hinaus mit Hochdruck sichere und effiziente Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln für weitere Anwendungsbereiche, beispielsweise für innen aufgestellte Wärmepumpen und Wärmepumpen mit Leistungen über 20 kW. Der BWP setzt sich in diesen Fällen für einen ambitionierten, aber realistischen Zeitplan für die Nutzung alternativer Kältemittel ein, der den Entwicklungs- und Produktionsvorlauf der Hersteller berücksichtigt. Auch nach Aussage des von der NDR-Redaktion zitierten Fraunhofer-ISE-Experten Clemens Dankwerth, der mit seinem Team mit Hochdruck die Marktreife entsprechender Lösungen fördert, heißt es: "in den nächsten zwei, drei Jahren wird es auch Propan-Wärmepumpen geben, die im Inneren von Häusern aufgestellt werden." Hier reden wir dann über die Jahre 2025, bzw. 2026, in denen die ersten Geräte in den Markt kommen könnten. Erfahrungsgemäß braucht es dann ebenfalls noch einige Monate, bis die entsprechenden großen Stückzahlen am Markt verfügbar sind. Innen aufgestellte Wärmepumpen sind aber beispielsweise die Standardlösung für die besonders effizient arbeitenden Sole-Wasser-Wärmepumpen, die beispielsweise Erdwärme oder Grundwasser nutzen. Würde hier bereits, wie aktuell vorgeschlagen, ab 2025 ein Verbot ausgesprochen, wäre diese Option möglicherweise für längere Zeit nicht mehr verfügbar.