Johanna Otting
Referentin Politik und Energiewirtschaft Bundesverband Wärmepumpe e.V.
Die Preissteigerungen im vergangenen Jahr waren in erster Linie durch die gestiegenen Gaspreise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bedingt. Durch das System der Merit-Order und die preissetzenden teuren Kraftwerke stiegen die Börsenstrompreise an. In Deutschland laufen die Energieverträge der Verbraucher in der Regel länger als in anderen europäischen Ländern. Bestandskunden sind also in den meisten Fällen nicht unmittelbar von steigenden Börsenstrompreisen betroffen, sondern erfahren Preissteigerungen (oder -senkungen) erst zeitverzögert. Das geschah vielfach im letzten Sommer und Herbst. Seit Jahresbeginn etwa hat sich der Markt deutlich erholt und es gibt auch wieder günstigere Stromverträge.
Auch die Wärmepumpentarife werden wieder vermehrt und günstiger angeboten als im letzten Jahr. Es lohnt sich also immer mal wieder, zu vergleichen, ob sich nicht ein Anbieterwechsel lohnt.
Neben den Beschaffungs- und Vertriebskosten sind Strompreise in Deutschland aber auch zu einem sehr hohen Anteil durch Steuern und Abgaben belastet. Als BWP setzen wir uns dafür ein, die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum sowie die Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent abzusenken. Das würde ein ausgeglicheneres Verhältnis zum Gaspreis schaffen, mit dem wir konkurrieren. Es geht um gleiche Wettbewerbsbedingungen.