erdwärmeLIGA – Brandenburg ist „Erdwärme-Meister“ – Bayern und Schleswig-Holstein belegen Platz 2 und 3

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Die Sieger-Bundesländer der ersten Saison der erdwärmeLIGA-Bundesliga stehen fest: Brandenburg ist „Erdwärme-Meister“, vor Bayern und Schleswig-Holstein. Die Brandenburgische Umweltministerin Anita Tack sieht in dieser Auszeichnung eine Bestätigung für die konsequente Energiepolitik Brandenburg.

Es steht fest: Brandenburg siegt in der ersten Saison der erdwärmeLIGA-Bundesliga. Im Vergleich der Bundesländer konnte es sich mit 345 Punkten vor Bayern mit 316 und Schleswig-Holstein mit 244 Punkten durchsetzen. Ein Punkt entspricht dabei der installierten Erdwärme-Leistung in Kilowatt pro 100.000 Einwohner. Die anwesende brandenburgische Umweltministerin Anita Tack verwies in ihrer Dankesrede auf die Vorreiterrolle, die ihr Bundesland beim Einsatz erneuerbarer Energien einnimmt: „Wir haben unsere Energiepolitik konsequent auf erneuerbare Energien ausgerichtet, auch Geothermie spielt bei uns eine wichtige Rolle. So eine Auszeichnung zu erhalten, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Der erdwärmeLIGA liegen die Daten der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geförderten Erdwärmepumpen für das Jahr 2009 zu Grunde. Demnach wurden in Brandenburg 1.038 geförderte Erdwärmeanlagen mit einer Gesamtleistung von 8.669 kW installiert. Im zweitplatzierten Bayern waren es 3.727 Anlagen mit insgesamt 39.490 kW. Die Schleswig-Holsteiner landen mit 785 Anlagen und 6.929 kW auf Platz drei. Nordrhein-Westfalen, das den undankbaren vierten Platz belegt, errichtete mit Hilfe staatlicher Förderung sogar 4.194 Anlagen mit 40.683 kW Leistung – mehr als Bayern. Warum dennoch Brandenburg gewonnen hat, erklärt Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe und Mitglied des Expertengremiums der erdwärmeLIGA: „Die erdwärmeLIGA setzt die installierte Leistung ins Verhältnis zu den Einwohnern eines Bundeslandes – so lässt sich das Ergebnis zwischen größeren und kleineren Bundesländern besser vergleichen.“

Im gesamten Bundesgebiet wurden im Jahr 2009 30.400 erdgekoppelte Wärmepumpen mit einer Leistung von 365 MW installiert. Dabei sind 17.200 Anlagen mit 170 MW vom BAFA gefördert worden – nur diese Anlagen zählen in der abgelaufenen Saison der erdwärmeLIGA. „Das ist schon ein gutes Ergebnis, zeigt aber auch, dass die Förderpolitik in diesem Bereich neu überdacht werden muss – Deutschland kann bei der Nutzung von Erdwärme noch vielmehr leisten“, kommentiert Dr. Burkhard Sanner, Vize-Präsident des GtV-Bundesverbands Geothermie, die Zahlen.

Wo es Gewinner gibt, muss es aber auch Verlierer geben, möchte man meinen. Die deutschen Stadtstaaten belegen zumindest die letzten Plätze der Liga. Eine Erklärung für das vermeintlich schlechte Abschneiden der Hauptstadt liefert Rüdiger Grimm, Geschäftsführer der erdwärmeLIGA: „Echte Verlierer gibt es nicht. Die Ursachen für die Platzierung Berlins sind in erster Linie die wasserrechtlichen Randbedingungen: Ein Großteil der Fläche der Stadt ist als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen. Eine Erdwärmenutzung ist somit nicht möglich. Das heißt jedoch nicht, dass es in der Hauptstadt keine großen Erdwärmeprojekte gibt.“ Zudem seien Berlin, Bremen und Hamburg auf Grund ihrer dichten Besiedelung benachteiligt, da das Punktesystem der Liga die installierte Erdwärmeleistung ins Verhältnis zur Bevölkerungsgröße setzt.

In Zukunft noch umfassender und detaillierter

Während in diesem Jahr nur die besten Bundesländer gekürt wurden, sollen im nächsten Jahr auch genügend Daten für Landkreise und Städte zur Verfügung stehen. Dann wird es auch möglich sein, innerhalb eines Bundeslandes die aktivsten Erdwärmenutzer hervorzuheben. Zurzeit stehen solche Statistiken nur für Sachsen zur Verfügung – dies soll sich aber bald ändern. „Im Laufe des Jahres werden wir weitere Zahlen auswerten und mit eigenen Erhebungen anreichern, sodass wir schnell detaillierte Zahlen auch auf kommunaler Ebene liefern können. Natürlich sind wir dabei sehr auf die Mitarbeit der zuständigen Behörden und Gebietskörperschaften angewiesen.“ erläutert Jens Engelmann, Mitinitiator und Sprecher der erdwärmeLIGA. Mit diesem Schritt sollen dann auch nach Möglichkeit alle und nicht nur die geförderten Erdwärmepumpen erfasst werden, um so noch aussagekräftigere Ergebnisse zu erhalten und die Liga weiterhin spannend zu gestalten.