Wirtschaftsforscher ignorieren volkswirtschaftliche Effekte: Erneuerbare Energien verursachen keine versteckten Kosten

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Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) stellt angesichts der erneuten Angriffe auf die Förderung der Erneuerbaren Energien durch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung und die heute vorgestellten Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zum Ausbau der Erneuerbaren Energien klar, dass einseitige Kostendarstellungen keine Grundlage für die seriöse Bewertung eines Energieträgers sind.

Vielmehr müssten Ausgaben für die Förderung der zukunftsweisenden Erneuerbaren immer im Vergleich mit den Gesamtkosten herkömmlicher Energieträger erfolgen und externe Kosten sowie volkswirtschaftlicher Nutzen einbezogen werden.

"Die Erneuerbaren Energien sind die einzigen Energieträger, die ehrliche Preise haben und die ihre Kosten in voller Höhe transparent machen. Fossile und atomare Energieerzeugung hingegen bezahlen die Verbraucher nicht nur mit erheblichen Beträgen über die Strom- und Heizungsrechnung. Die Steuerzahler kommen darüber hinaus für enorme Summen an Subventionen, Risikoabwälzung und ungedeckten Kosten für Klima- und Umweltschäden auf", erklärt BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann.

Nach Berechnungen des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace wurde allein die Kohleenergie in den Jahren 1950 bis 2008 mit mindestens 432 Mrd. Euro gefördert. Die Atomenergie erhielt im gleichen Zeitraum 165 Mrd. Euro. Für den Rückbau ausgedienter Atomtechnik und die Entsorgung radioaktiver Abfälle sind außerdem heute schon 93 Mrd. Euro weiterer Kosten abzusehen. Klusmann: "An diesen Zahlen wird deutlich, dass die Förderung Erneuerbarer Energien nicht nur moderat und vertretbar ist, sondern die einzige Chance, um auf mittlere Sicht von Subventionen für umweltschädliche und auf endliche Ressourcen angewiesene Energieerzeugung loszukommen."

Nehme man die zahlreichen positiven Effekte der Förderung der Erneuerbaren Energien auf Arbeitsmarkt, regionale Wertschöpfung, technologische Innovation und Exportchancen hinzu, lohne sich der Ausbau der Erneuerbaren allemal. "Wer seriös rechnet und Kosten und Nutzen gleichermaßen betrachtet, wird schnell feststellen, dass die Erneuerbaren Energien nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch weit überlegen sind. Der Versuch, sie als Kostentreiber zu diskreditieren, ist daher so durchsichtig wie unseriös", urteilt Klusmann.

Im Stromsektor können die Erneuerbaren Energien nach Berechnungen des BEE bereits bis 2020 den Atomausstieg kompensieren und zusätzlich den Verbrauch von Kohle und Gas reduzieren. Klusmann: "Wenn die politischen Rahmenbedingungen mit Atomausstieg und EEG verlässlich bleiben, gibt es weder eine Stromlücke, noch Bedarf für Laufzeitverlängerungen oder zusätzliche Kohlekraftwerke. Wer anderes behauptet, sucht krampfhaft nach Gründen, um an der gefährlichen Atomenergie festzuhalten oder zusätzlichen Kohlekraftwerken den Weg zu ebnen."