Studie empfiehlt Rollout von Smart Metern für Wärmepumpen

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Eine Kosten-Nutzen-Analyse der Unternehmensberatung Ernst & Young empfiehlt den flächendeckenden Rollout von intelligenten Messsystemen für Wärmepumpen in Deutschland. Die Studie bildet den ersten Schritt hin zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2009/72/EG (Strom). Durch intelligente Messsysteme könnten Wärmepumpen in Zukunft verstärkt für Lastmanagementzwecke eingesetzt werden.

Die Analyse liefert eine Begründung, warum Deutschland dem von der EU empfohlenen Rollout-Szenario nicht folgen sollte. Die Studien-Autoren kommen zu dem Schluss, dass der empfohlene Rollout, in dem 80% aller Haushalte mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden sollen, weder gesamt- noch einzelwirtschaftlich tragbar wäre und empfehlen stattdessen einen differenzierten Ansatz:

Demzufolge soll die geltende Einbaupflicht intelligenter Messysteme nicht auf alle, sondern nur auf folgende Nutzergruppen ausgedehnt werden:

  • Alle EEG- und KWKG-Anlagen mit einer Leistung von 0,25 bis 7 kW
  • Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch über 6.000 kWh
  • sog. steuerbare Verbrauchseinrichtungen gemäß § 14a EnWG (Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen, Elektrofahrzeuge)

Für alle anderen Marktteilnehmer empfiehlt die Studie lediglich den Rollout sog. Intelligenter Zähler, die die aktuelle Verbrauchssituation anzeigen, aber anders als intelligente Messsysteme an keine Kommunikationsplattform angebunden sind.

Als Finanzierungsoption wird eine Mischung aus einem Systemkostenbeitrag, der als Bestandteil des allgemeinen Netzentgelts auf die Stromverbraucher umgelegt würde, sowie  einem Entgelt des jeweiligen Nutzers. Für Wärmepumpen-Kunden würde dies den Autoren zufolge Zusatzkosten von 58-70 Euro pro Jahr bedeuten. Diese sollen sich jedoch mit einem am jeweiligen Stromangebot ausgerichteten Betrieb der Wärmepumpen in Verbindung mit entsprechenden Tarifen der Energieversorger refinanzieren.

Mehr Infos finden Sie unter: http://www.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=586954.html