Sorgenkind Gebäudesektor

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Der Gebäudesektor ist aktuell für 30 % der direkten und indirekten CO2-Emissionen zuständig und hat als einziger Sektor in 2020 seine Einsparziele verfehlt. Der Bundeverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. fordert klare Ziele von der Koalition.

Der Gebäudesektor hat im vergangenen Jahr als einziger Bereich seine Klimaschutzziele verfehlt. Das von den zuständigen Ministerien im Juli vorgelegte Sofortprogramm sah zusätzliche Mittel von 5,8 Milliarden Euro vor.  Die Sektorziele des Klimaschutzgesetzes seien insgesamt „für die Jahre 2021, 2022 und 2023 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erreichbar“, warnte Andreas Kuhlmann, Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Die potenziellen Koalitionspartner SPD, FDP und Grüne sehen hier ebenso Handlungsbedarf. Sie wollen das Gesetz an einer wesentlichen Stelle entschärfen. Das Sondierungspapier, auf das sich SPD, Grüne und FDP Ende vergangener Woche verständigt hatten, besagt: „Die Einhaltung der Klimaziele werden wir anhand einer sektorübergreifenden (…) mehrjährigen Gesamtrechnung überprüfen." Außerdem hat FDP Chef Lindner verlauten lassen, dass wohl ein Klimaschutzministerium denkbar wäre.

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) kritisiert: "Anstelle eines Klimaministeriums ohne klares Durchgriffsrecht wäre es nur konsequent, den zukünftigen Ministern konkrete Einsparziele zuzuordnen. Damit wäre die Reduktion der Treibhausgasemissionen sehr viel zielgenauer", und weiter "Das Gebäude mit all seinen Anforderungen sollte in einem Ministerium organisiert sein, das ist nun mehr als überfällig".

(Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Handelsblatt und BuVEG)

 

 

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