EEG-Umlage sinkt erstmals

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Im kommenden Jahr sinkt die EEG-Umlage zum ersten Mal leicht. Verbraucher zahlen ab 1. Januar 2015 auf jede verbrauchte Kilowattstunde Strom nur noch 6,17 Cent anstatt der 6,24 Cent, die sie noch 2014 bezahlten. Eine allgemeine Trendumkehr bei den Strompreisen bedeutet dies allerdings nicht zwangsläufig.

Die Absenkung der EEG-Umlage ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum einen sind die für das Jahr 2014 einkalkulierten Risiken nicht zum Tragen gekommen, da sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in dem erwarteten Rahmen gehalten hat. Zum anderen war auf dem Ökostromkonto der Netzbetreiber am 30. September diesen Jahres ein Plus von 1,4 Milliarden Euro zu verzeichnen. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr war dieses mit 2,2 Milliarden Euro im Minus.

Die Bundesregierung sieht sich aufgrund des Plus und der Senkung der Umlage in Ihrer EGG-Reform bestätigt. Diese ist am 1. August 2014 in Kraft getreten und fördert seitdem fast nur noch günstige Technologien wie Photovoltaik und Windenergie. Als entscheidend für die positive Bilanz schätzt die Bundesregierung auch das Streichen von Boni und die geplante sukzessive Senkung der Förderhöhe ein.

BWP warnt vor falschem Optimismus

BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski bewertet die Absenkung zwar grundsätzlich  positiv, warnt aber vor voreiligem Optimismus: "Eine generelle Trendumkehr bei den Strompreisen bedeutet dies nicht. Denn neben der EEG-Umlage werden die Strompreise vor allem auch von den Netznutzungsentgelten bestimmt - und die könnten vielerorts aufgrund des Ausbaus von EEG-Anlagen steigen." Inwiefern sich die Wärmepumpen-Strompreise 2015 und darüber hinaus entwickeln werden, sei schwierig vorherzusehen. Von alleine werden die Preise aber kaum sinken, so Stawiarski.

Angesichts des anhaltend hohen Preisniveaus bekräftigte der BWP-Geschäftsführer die Forderung an die Politik, die Wärmestrompreise durch die Rücknahme von Steuern und Abgaben aktiv zu senken. "Die hohen Heizstrompreise sind ein Förderprogramm für fossile Systeme wie Öl- und Gasheizungen. Nur durch einen massiven Einsatz von Strom im Wärmebereich lässt sich die Energiewende meistern. Meint es die Bundesregierung ernst mit ihren Zielen, muss sie hier tätig werden."