Stadtwerke-Umfrage: Wärmepumpen und Fernwärme dominieren – grüne Gase bleiben Ausnahme
Die Wärmewende in den Kommunen nimmt Gestalt an – mit klaren Prioritäten: Wärmepumpen und Fernwärme werden laut aktueller VKU-Umfrage flächendeckend zur tragenden Säule der künftigen Wärmeversorgung. Der vielfach beschworene Einsatz grüner Gase spielt hingegen kaum eine Rolle.
Eine Branchenumfrage des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) unter 164 Stadtwerken zeigt ein klares Bild: In der kommunalen Wärmeplanung setzen die Energieversorger vor allem auf zwei zentrale Technologien – Wärmepumpen und Fernwärme. In der Mehrheit (48 Prozent) planen die Unternehmen mit einem Technologiemix, der diesen beiden Optionen den Vorrang gibt. Bei der Frage nach der hauptsächlichen Technologie geben 38 Prozent an, dass hauptsächlich Strom bzw. Wärmepumpen in ihrem Versorgungsgebiet zum Einsatz kommen werden. Damit dominieren strombasierte Technologien in Kombination mit Fernwärme die zukünftige Versorgungsstrategie.
Grüne Gase wie Wasserstoff oder Biogas werden dagegen nur von 5 Prozent der Unternehmen als Hauptlösung betrachtet. Auch in Kombination mit anderen Technologien spielen sie nur eine marginale Rolle. Mischszenarien mit Fokus auf grüne Gase kommen lediglich auf einen Anteil von insgesamt 16 Prozent. Diese Zahlen stehen im Einklang mit energie- und klimapolitischen Szenarien auf Bundes- und EU-Ebene, die die begrenzte Verfügbarkeit und hohe Kosten von grünem Wasserstoff im Gebäudebereich berücksichtigen.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) sieht sich durch diese Ergebnisse in seiner Einschätzung bestätigt: „Die kommunalen Wärmeplanungen zeigen sehr klar, wo die Reise hingeht. Wärmepumpen und Fernwärme sind die Technologien der Wahl – wirtschaftlich, klimapolitisch und infrastrukturell sinnvoll umsetzbar“, so der Branchenverband. „Grüne Gase bleiben ein Nischenprodukt für spezielle Anwendungen, aber keine tragfähige Lösung für die breite Wohngebäudewärme.“
Angesichts dieser Entwicklung fordert der BWP, regulatorische und finanzielle Rahmenbedingungen konsequent auf den Roll-Out von Wärmepumpen und Wärmenetzen auszurichten. Dazu gehört insbesondere eine Stärkung der Investitionssicherheit, der Infrastrukturplanung sowie der gezielten Förderung.