Regierungsentwurf zum Haushalt verabschiedet – Wärmepumpenförderung weiter stabil

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Die Bundesregierung hat heute ihren Entwurf zum Bundeshaushalt 2026 verabschiedet und damit auf den Weg des parlamentarischen Verfahrens gebracht. Ein wichtiges Signal darin: Die Wärmepumpen-Förderung ist weiter stabil.

Mit der heutigen Verabschiedung des Haushaltsentwurfs der Bundesregierung beginnt die Debatte um die Finanzierung von Energie- und Wärmewende. Mit gut 12 Milliarden Euro nimmt die Gebäudeförderung (BEG) weiterhin den größten Anteil am Klima- und Transformationsfonds ein. Der Expertenrat für Klimafragen bestätigt BEG und GEG aber auch als die wirkungsvollsten Klimaschutzinstrumente im Gebäudebereich. In 60 Prozent der Fälle wird eine besonders CO2-intensive Heizung ersetzt (Klimabonus für Ersatz von Ölheizung oder mindestens 20 Jahre alter Gasheizung).

Die Verschiebung der Mittel innerhalb der BEG hin zu einer Aufstockung der Einzelmaßnahmen zeige, dass die Priorität in Richtung Heizungsmodernisierung gehe, kommentiert BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. „Der gestiegene Wärmepumpenabsatz im ersten Halbjahr 2025 und die Tatsache, dass in diesem Zeitraum erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft wurden, zeigt, dass Gebäudeeigentümer erneuerbar heizen wollen. Der Ausstieg aus der Verbrennung von Öl und Gas im Wärmesektor wird damit Realität. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung den Stellenwert der Heizungsförderung erkannt hat und sie entsprechend fortführen wird,“ so Sabel. Es gelte mit dem neuen Haushalt eine Brücke zum Jahr 2027 zu schlagen, wenn der EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr (ETS 2) in Kraft trete.

„Am Wärmemarkt setzt sich nach und nach die Überzeugung durch, dass das Heizen mit fossilen Energieträgern mit erheblichen Kosten- und Versorgungsrisiken verbunden ist. Von diesem Umdenken profitieren Klima, Wirtschaft und Energieunabhängigkeit in Deutschland. Die Branche steht bereit, den notwendigen weiteren Hochlauf zu stemmen. Die Förderung muss damit weiter gleichziehen“, so Sabel weiter. „Wenn sich dieses Wachstum fortsetzt, kommen wir absehbar an die 500.000 Geräte pro Jahr.“

Investitionen in neue Heizungen unterstützen Klimaschutz, lokale Wertschöpfung und Mittelstand

Dass Investitionen in neue Heizungen weiterhin unterstützt werden, ist nicht nur im Kontext der Klimaziele wichtig. Die beteiligten Wirtschaftsakteure, insbesondere Heizungsindustrie und Fachhandwerk, stehen für lokale Wertschöpfung und sind vielerorts wichtige mittelständische Arbeitgeber. Beide stehen bereit, die Wärmewende umzusetzen. Gleichzeitig geht von der Förderung eine enorme Hebelwirkung aus: Jeder Fördereuro löst fast das Vierfache an Investitionen aus – wovon wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer an den Staat zurückfließen. Gebäudeeigentümer nehmen die Anschaffung von Wärmepumpen zumeist zum Anlass für die Modernisierung der gesamten Heizungsanlage, nicht selten auch der Hauselektrik bis hin zur Erneuerung der Gebäudehülle oder Investitionen in eine PV-Anlage.

Weitere Veränderungen: Energiepreise und Förderung von Wärmenetzen

Auch an anderen Stellen im Haushalt gab es Veränderungen. Ebenfalls im Wirtschaftsplan des KTF ist der vereinbarte Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten zu finden. Die Stromsteuersenkung für alle Verbraucher hat es wie erwartet nicht in den Entwurf geschafft. Aus BWP-Sicht sind Maßnahmen zur Strompreisentlastung nicht nur energiepolitisch, sondern auch sozialpolitisch begründet. Sie sollten die Belastungen durch den steigenden CO?-Preis abfedern. 

Laut Sabel müssten daher wie angekündigt zumindest andere Strompreisbestandteile kurzfristig gesenkt werden – insbesondere Umlagen und Netzentgelte. Hier mahnt der Verband jedoch an, dass Zuschüsse zu den Übertragungsnetzentgelten im Gegensatz zu Steuer- und Umlagensenkungen nur mittelbar bei Endverbrauchern ankommen und sich durch die Netzentgeltstruktur regional unterscheiden. In jedem Fall müsse sichergestellt sein, dass bei allen Bürgern die angekündigte Entlastung um 5 Cent pro Kilowattstunde auch auf der Stromrechnung ankomme.

Die Förderung für den Um- und Neubau klimaneutraler Wärmenetze (BEW) wurde hingegen aus dem KTF in das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität verschoben. Auch hier ist eine Aufstockung der Mittel vorgesehen.

Deutscher Bundestag / Reichstag mit Inschrift: "Dem Deutschen Volke" und Deutschland-Flagge. Im Hintergrund blauer Himmel mit einzelnen Wolken.