Kommunale Wärmeplanung kommt voran – Analyse des BBSR
Die kommunale Wärmeplanung in Deutschland gewinnt an Fahrt. Aber wie weit sind die Gemeinden aktuell?
Nach einer aktuellen Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben bis Anfang Mai 2025 bereits 5.085 Gemeinden – fast die Hälfte aller Kommunen – mit der Erstellung eines Wärmeplans begonnen. Weitere 488 Städte und Gemeinden konnten ihre Planungen bereits abschließen.
Damit leben rund 82 Prozent der Bevölkerung in Kommunen, die entweder schon planen oder über einen fertigen Wärmeplan verfügen. Lediglich 18 Prozent – etwa 15,6 Millionen Menschen – wohnen in Gemeinden, die noch keinen Planungsstart dokumentiert haben.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Besonders weit ist Baden-Württemberg: Dort verfügt knapp ein Viertel der Gemeinden bereits über einen fertigen Wärmeplan. In Schleswig-Holstein sind es zwar nur wenige Kommunen, diese decken jedoch fast die Hälfte der Landesbevölkerung ab. Nordrhein-Westfalen zeigt ebenfalls große Dynamik – hier sind über 80 Prozent der Gemeinden aktiv, viele davon Großstädte mit einer gesetzlichen Frist bis 2026.
Rechtliche Grundlage
Das seit Januar 2024 geltende Wärmeplanungsgesetz (WPG) verpflichtet alle Bundesländer, Wärmepläne aufzustellen. Großstädte über 100.000 Einwohner müssen ihre Planungen bis Mitte 2026 vorlegen, kleinere Kommunen bis Mitte 2028. Auffällig ist, dass viele kleinere Gemeinden freiwillig vorzeitig aktiv geworden sind.
Qualität im Fokus
Laut BBSR-Expertin Andrea Arnold-Drmic wird der Erfolg der Wärmewende nicht allein von der Anzahl der Pläne abhängen: „Entscheidend ist, dass Wärmepläne belastbare Grundlagen für konkrete Maßnahmen bieten und die Umsetzung wirksam voranbringen.“
Kommunale Wärmepläne sollen aufzeigen, wie der Wärmebedarf vor Ort künftig klimaneutral gedeckt werden kann – von der Nutzung erneuerbarer Energien über Abwärme bis zum Ausbau von Wärmenetzen. Sie gelten damit als zentrale strategische Grundlage für Kommunen, Energieversorger und private Haushalte.