Kaum zählbare Fortschritte bei der kommunalen Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung kommt Ende 2025 zahlenmäßig kaum voran. Der notwendige Schub für die Wärmewende bleibt aus.
Vielerorts herrscht Zurückhaltung bei der kommunalen Wärmeplanung. Wie aktuelle Daten des Kompetenzzentrums für Kommunale Wärmewende der dena zeigen, ist der Anteil der Kommunen mit abgeschlossener Planung seit Mai lediglich von 4 auf 7 Prozent gestiegen. Rund 45 Prozent befinden sich weiterhin in der Planungsphase, bei 48 Prozent ist der Stand unbekannt. Besonders wenig Bewegung zeigt sich bei kleinen Kommunen: Hier stieg der Anteil abgeschlossener Wärmepläne seit Mai nur von 3 auf 5 Prozent – ein Zuwachs von lediglich zwei Prozentpunkten.
Zwar befinden sich rund 45 Prozent der Kommunen formal im Planungsprozess, doch diese Zahl stagniert seit Monaten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist die praktische Umsetzung der Wärmeplanung vor Ort. Gerade in kleinen und mittleren Kommunen fehlen häufig personelle Ressourcen: Anders als in Großstädten gibt es keine spezialisierten Fachstäbe. Wärmeplanung wird dort oft von einzelnen Mitarbeitenden zusätzlich übernommen – nicht selten in Kombination mit Klimaschutzmanagement oder sogar im Ehrenamt. Entsprechend zeitintensiv und komplex verlaufen die Prozesse.
Hinzu kommt eine anhaltende Zurückhaltung bei politischen Entscheidungen. Eine mögliche Erklärung liegt in der Unsicherheit über die weitere Ausgestaltung und zeitliche Anwendung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). In der kommunalen Praxis wird genau beobachtet, welche Folgen die Ausweisung von Wärmenetz-, Wasserstoff- oder dezentralen Versorgungsgebieten nach sich zieht.
Diese Gemengelage aus begrenzten Ressourcen, politischer Vorsicht und offenen Fragen zur zeitlichen Verzahnung von Wärmeplanung und GEG dürfte mit dazu beitragen, dass Entscheidungen vielerorts vertagt werden. Von einer generellen Rechtsunsicherheit beim Wärmeplanungsgesetz selbst zu sprechen, greift jedoch zu kurz.
Für die Wärmewende ist der aktuelle Stillstand dennoch ein ernstzunehmendes Risiko. Umso wichtiger ist es jetzt, die Kommunen gezielt zu unterstützen: durch klare Kommunikation zur Verzahnung von Wärmeplanung und Gebäudeenergiegesetz, durch verlässliche Zeitpfade sowie durch personelle und finanzielle Stärkung – insbesondere für kleinere Gemeinden.
Angesichts geopolitischer Krisen, steigender Energiepreise und der weiterhin hohen Abhängigkeit von fossilen Importen ist die aktive Gestaltung der Wärmewende dringlicher denn je. Die kommunale Wärmeplanung kann dafür ein wirksames Steuerungsinstrument sein – wenn sie pragmatisch umgesetzt und politisch klar flankiert wird.

