Das war der 9. Internationale Großwärmepumpen-Kongress

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Der 17. und 18. Juni 2025 standen in Nürnberg ganz im Zeichen der Großwärmepumpen. Gemeinsam mit der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) und WP Austria veranstaltete der Bundesverband Wärmepumpe den 9. Internationalen Großwärmepumpen-Kongress. Mit 270 Teilnehmenden im ausverkauften Ofenwerk und 100 Onlineeinschaltungen war die Resonanz beeindruckend. Der Kongress etabliert sich damit zu einer Plattform für den Austausch rund um das Potenzial von Großwärmepumpen in Deutschland und Europa.

 

Bereits am Vortag konnten die Teilnehmenden bei drei Exkursionen in Nürnberg praktische Anwendungen von Großwärmepumpen anhand von Pilotprojekten entdecken. Besichtigt wurden unter anderem die Berthold-Brecht-Schule, die Umweltbank AG und ein Geothermieprojekt mit Großwärmepumpe bei Rödel & Partner. Abgerundet wurde der Tag am Abend durch ein Netzwerktreffen im historischen Tucher Mautkeller.

Im Mittelpunkt des darauffolgenden Kongresstages am 18.06.2025 stand die Frage, welche Rolle Großwärmepumpen künftig in einem klimaneutralen Energiesystem spielen sollten. Fachleute, technische und strategische Entscheider, Projektentwickler, Hersteller, Planer und Fördergeber diskutierten über die Potenziale und Herausforderungen von Großwärmepumpenprojekten. Klar ist, dass Großwärmepumpen im Zentrum eines zukunftsfähigen und resilienten Wärmesystems stehen. Gerade im Bezug auf Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten spielen Großwärmepumpen eine immer wichtigere Rolle.

Dafür braucht es politische Klarheit bei den Rahmenbedingungen, praxisnahe Genehmigungsstrukturen und vor allem eine bessere finanzielle Ausstattung und klarere Förderprozesse. „Es geht um Dekarbonisierung – aber eben auch um Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Resilienz“, so das zentrale Fazit des Kongresses.

Auch die Stimmen aus der Praxis unterstrichen die Dringlichkeit der Wärmewende. Maik Render, Vorstand Technik bei N-ERGIE, betonte während seines Panels, die Zielrichtung der kommunalen Wärmeplanung in Nürnberg sei „50 Prozent Fernwärme, 50 Prozent Wärmepumpe.“
Während seiner Keynote stellte Christian Berg von der TU Clausthal klar: „Elektrifizierung ist der Schlüssel der Energiewende.“ Fabian Ahrendts vom Fraunhofer IEG warnte: „Was heute nicht bestellt ist, ist 2030 nicht da.“ 

Der 9. Internationale Großwärmepumpen-Kongress zeigte eindeutig: Die Technologie ist bereit. Es braucht aber mehr Mut zur Umsetzung auf kommunaler Ebene sowie verlässliche politische Weichenstellungen. 

Der BWP dankt allen Teilnehmenden, Partnern und Referierenden für ihre Beiträge und Impulse.