Ölheizung ade: Sanierung mit Wärmepumpe zahlt sich aus

Ein Zweifamilienhaus in Neuss wird zum Teil mit Wärme aus der Natur beheizt. Der Eigentümer kaufte die Haushälfte 2014 und sanierte sie von Grund auf. Installiert wurde dabei auch eine Erdwärmeanlage.

Das Doppelhaus aus dem Jahre 1979 steht im südlichsten Stadtteil von Neuss. 35 Jahre lang hielt die Ölheizung eine Hälfte des Hauses warm. Das war dem neuen Eigentümer nach dem Immobilienkauf 2014 lange genug. Der Wunsch nach einer Wärmequelle auf dem eigenen Grundstück sowie der Komfort einer integrierten Kühlfunktion führten zur Entscheidung, die alte Ölheizung gegen eine effiziente Erdwärmeanlage mit Sonde einzutauschen. 

Die Sanierung der Doppelhaushälfte kam einer Kernsanierung gleich. Fenster, Haustür, Elektrik und Heizung wurden komplett erneuert. Zudem wurde in allen Räumen eine Fußbodenheizung installiert. Diese wurde auf drei Etagen nachträglich in den Estrichboden hineingefräst, so dass Höhenanpassungen bei Türen vermieden wurden und die vorhandene Estrichschicht zur Wärmeübertragung genutzt wird. Der Heizungskeller ist nun deutlich heller und geräumiger, nachdem der Öltank sowie eine raumtrennende Mauer entfernt wurden.

Die neue Erdwärmepumpe ging 2015 in Betrieb und erreicht eine Jahresarbeitszahl von 4,6. Neben der Bereitstellung von Heizwärme und Trinkwarmwasser bietet die Erdwärmeanlage auch eine passive Kühlfunktion. So kann die Wärmepumpenanlage die Innentemperaturen im Sommer auf ein angenehmes Maß absenken.

Um die finanziellen Auslagen der Sanierung zu mildern, nahm der Eigentümer der Doppelhaushälfte Förderung von Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW in Anspruch. Das Ergebnis zahlt sich aus: Die neue Heizung läuft umweltfreundlich und kostensparend. Noch dazu ist der Wert seines Eigentums dank der Wärmepumpe deutlich gestiegen.

Beim Austausch eines ineffizienten Kessels gegen eine Wärmepumpe gibt es seit 2016 sogar noch einmal 20 Prozent mehr Mittel vom BAFA. Darüber hinaus hat das Bundesland Nordrhein-Westfalen 2017 das eigene Förderprogramm progres.nrw aufgelegt, das u.a. den Einbau von Sole-Wasser-Wärmepumpen zusätzlich fördert. Möglicherweise ist nun auch der Nachbar in der anderen Doppelhaushälfte geneigt, seinen Ölkessel zu entsorgen und auf eine umweltfreundliche, zukunftssichere Wärmepumpenheizung umzustellen.

Technische Angaben

Beheizte Fläche: ca. 170 m2
Heizleistung: 10 kW

Bohrgerät im Garten eines Doppelhauses