Kessel raus - Wärmepumpe rein

Familie Zeidler hat in 1990er Jahren in der Nähe von Köln ihr Eigenheim gebaut - mit Ölheizung. 16 Jahre später haben sie sich zugunsten einer umweltfreundlichen Luftwärmepumpe umentschieden.

Den Weg zur eigenen Energieversorgung sind die Zeidlers schrittweise gegangen. Als die Leistung der alten Ölheizung im Jahr 2010 nachließ, entschlossen sich die Hausbesitzer zur persönlichen Energiewende. Rolf Zeidler informierte sich umfassend über regenerative Heizsysteme und kam dabei schnell auf die Wärmepumpe. „Optimal wäre Erdwärme gewesen, aber das ließ sich auf unserem Grundstück nicht umsetzen“, berichtet der Modernisierer. Die Entscheidung fiel deshalb für eine Luft/ Wasser-Wärmepumpe, die sich schnell, einfach und günstig installieren ließ. „Nach der Entsorgung des Heizkessels wurde die Wärmepumpe in einer Blitzaktion aufgestellt und angeschlossen“, erinnert sich Rolf Zeidler. Das System bezieht die Energie aus der Außenluft, die es über eine Außeneinheit im Garten aufnimmt.

Eine ideale Voraussetzung für die Nutzung der Wärmepumpe war die Fußbodenheizung im Haus. Sie kommt jedoch dank ihrer großen Heizflächen mit einer viel geringeren Temperatur des Heizungswassers aus. Das macht die Luft/ Wasser-Wärmepumpe besonders effizient. Die Fußbodenheizung ist jedoch kein Muss bei Wärmepumpen. Wenn sich die Vorlauftemperatur des Heizsystems auf etwa 50 Grad begrenzen lässt, stellt sich die Effizienz auch bei klassischen Heizkörpern ein.



Eigenstromverbrauch mit Photovoltaik und Wärmepumpe

Um seine persönliche Energiewende abzuschließen, setzt Herr Zeidler auch auf erneuerbaren Strom. Die Dächer des Wohnhauses und des Nebengebäudes boten genug Fläche für eine großzügig angelegte Photovoltaikanlage. Insgesamt 18 Kilowatt-Peak Leistung bringen die Solarmodule – das ist rund dreimal so viel Leistung wie bei den üblichen Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser. Die große Photovoltaikanlage, deren Module zwei Dächer füllen, erzeugt genug Sonnenstrom, um die Wärmepumpe zu betreiben und den Strombedarf im Haushalt zu decken.

Den Sonnenstrom-Ertrag seiner Photovoltaikanlage und den Stromverbrauch kontrolliert der Hausbesitzer regelmäßig mit einem internetgestützten Monitoring-System. Das ermöglicht nicht nur eine gute Übersicht, sondern motiviert auch, den kostenlosen Sonnenstrom optimal zu nutzen. „Im Alltag achten wir darauf, dass wir zum Beispiel die Waschmaschine tagsüber laufen lassen, wenn die Sonne scheint – so verbraucht sie den Sonnenstrom direkt und wir sparen Kosten für den Haushaltsstrom vom Energieversorger.“

Investition lohnt sich

Vier Jahre später im Jahr 2014 vervollständigte Familie Zeidler ihre Energieversorgung mit einer zweiten Wärmepumpe im Nebengebäude und einem Solarstromspeicher, der 7,5 Kilowatt Leistung schafft. „Für die Anlage haben wir einen Förderkredit der KfW-Bank in Anspruch genommen“, sagt Rolf Zeidler. „Damit hat sich die Investition gelohnt. Dank der Wärmepumpe sparen wir im Jahr rund 1.500 Euro Heizkosten gegenüber unserer Ölheizung “, resümiert Rolf Zeidler. Seine Entscheidung für ein regeneratives Heizsystem hat er nicht bereut: „Die ganze Anlage läuft heute einwandfrei und muss nicht einmal gewartet werden.“

Anderen Modernisierern empfiehlt der erfahrene Wärmepumpen-Nutzer, sich bei der Wahl der Technik nicht für die preisgünstigsten Modelle oder No-Names zu entscheiden. „Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist ein wichtiger Punkt.“ Vor dem Kauf einer Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage sollten sich Hausbesitzer gründlich informieren und einen Fachpartner zu Rate ziehen, der sich mit dieser Technik auskennt. 


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