Energiewende-Gestalter*innen zur Agenda 2023

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Im Rahmen einer Umfrage für die Berliner Energietage haben wichtige Branchenakteure sich zu ihren wichtigsten Prioritäten im Jahr 2023 geäußert.

Die Energie- und Klimakrise wird auch im Jahr 2023 ein aktuelles Thema sein. Die Energieversorgung soll klimaneutral werden und unabhängig vom Import fossiler Brennstoffe, Strom und Wärme werden. Deutschland will bis 2045 Treibhausgasneutralität bei der Stromerzeugung erreichen. Dabei gehören die Erneuerbaren Energien zu den wichtigsten Stromquellen in Deutschland, ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der Energiewende. Ab 2024 muss jede neue Heizungsanlage mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden, so die Vorgabe der Bundesregierung. Darüber hinaus soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix bis 2030 auf 80 Prozent steigen.  

Vor diesem Hintergrund wurden die folgenden Fragen an wichtige Entscheidungsträger*innen der Branche gestellt: "Welches Thema sollte die Bundesregierung in 2023 mit absoluter Priorität verfolgen? Welches Kooperationsprojekt zwischen Verbänden, Wissenschaft oder anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren würden Sie sich für 2023 wünschen? Angenommen, Sie dürften entscheiden, wofür 100 Millionen Euro aus Übergewinnen eingesetzt werden – was wäre Ihre Empfehlung?"

Dazu argumentiert Dr. Richard Lucht - Vice President Communication & Brand bei Thermondo: “Die Wärmepumpe ist der beste Hebel, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen – auch im Bestand. Denn 80% des Energieverbrauchs im Haus entfallen auf die Heizung. In mehr als 6 Mio Ein- und Zweifamilienhäusern macht der Umstieg auf die Wärmepumpe schon heute technisch, wirtschaftlich und ökologisch Sinn“.

Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), sagte, dass 2023 das Jahr der Umsetzung der Energiewende sein sollte: „Es braucht eine starke und europäisch koordinierte Antwort auf den US-‚Inflation Reduction Act‘ und die asiatischen Ausbauziele. Das kann nur im Verbund der EU-Mitgliedsstaaten und aller Akteure funktionieren. Ein europäischer Heimatmarkt für Erneuerbare Technologien sichert Arbeitsplätze, Sicherheit und Klima“.

Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) sagt: „Wärmepumpen werden die zentrale Rolle bei der Wärmeversorgung spielen. Wir brauchen noch bessere Wärmepumpen mit höheren Effizienzen, die zusätzliche Nutzungsformen und Temperaturbereiche mit Wärmepumpen ermöglichen“.

Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP), macht deutlich, dass die Vorgabe, 65 Prozent erneuerbare Energien in jeder neuen Heizungsanlage einzusetzen, noch vor der Sommerpause gesetzlich fixiert werden muss. Denn Hersteller, Planer, Fachhandwerker und Endkunden brauchen Planungssicherheit. Er macht auch deutlich, dass eine konsequente Fortführung des Wärmepumpengipfels wichtig ist. Jetzt muss es darum gehen, dieses Projekt konsequent weiterzuführen und die vielen konstruktiven Ideen der beteiligten Akteure in die konkrete Umsetzung zu bringen. Darüber hinaus betont Dr. Martin Sabel, dass alternative und klimafreundliche Lösungen existieren, aber noch nicht überall in der notwendigen Breite bekannt sind. Hier könnte eine Akademie helfen, das Wissen schnellstmöglich zu verbreiten.

Zu den vollständigen Agenda 2023-Interviews der Berliner Energietage

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