Vor drei Jahren wurde in Paris ein Vertrag zum Klimaschutz besiegelt, welcher das Ziel hatte die Erderwärmung bis zur Jahrhundertwende auf unter 2 °C zu begrenzen. Drei Jahre später, wenige Tage vor der Nachfolgekonferenz in Katowice, schlägt das UN-Umweltprogramm UNEP Alarm. Laut dessen Bericht haben die weltweiten CO2 Emissionen den Höchststand erreicht. Eine niederschmetternde Nachricht so kurz vor dem Klimagipfel.

Um in Zahlen zu sprechen: Der Emissions Gap Report von UNEP ermittelte ein Rekordhoch von 53,5 Gigatonnen Kohlendioxid Treibhausgasen. Zudem hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, der CO2-Ausstoß von Autos in Deutschland sei seit 2010 um sechs Prozent auf 115 Millionen Tonnen gestiegen. Eine demotivierende Bilanz, welche die gewillten Klimaschutzziele in weite Ferne rückt. Laut Experten müssen die Länder, um das ursprüngliche Ziel zu erreichen, ihre bisherigen Anstrengungen mindestens verdreifachen.

Mit einem „Weiter so“ Verhalten steuert die Erde auf eine 3,2 Grad Erwärmung zu laut UNEP. Es sehe auch nicht danach aus, dass die G20 Nationen ihre national festgelegten Ziele für 2030 erfüllen würden. Bis auf Brasilien, Japan und China müssen alle anderen Staaten nachsitzen. Auch die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre hat einen Spitzenstand erreicht, meldete die Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen.

Insgesamt, um die vorgenommenen Ziele zu erreichen, ist eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von 19 Milliarden Tonnen bis 2030 nötig. Um das noch ambitioniertere 1,5 Grad Ziel zu erreichen, müsste die Weltgemeinschaft ihre Bemühungen sogar verfünffachen. Jedoch warnen Wissenschaftler, dass allein eine Erwärmung von 1,5 Grad verheerende Folgen mit sich tragen würde: Schmelzen der Eiskappen, Anstieg der Meeresspiegel, mehr Wetterextreme.

Die Verfasser des UNEP Berichts betonen technische Innovationen und eine geeignete Steuerpolitik für einen klimapolitischen Umbruch zu nutzen. Erneuerbare Energien müssen stärker gefördert und fossile Energieträger stärker versteuer werden. Die Autoren bezeichnen eine angemessene CO2-Bepreisung als entscheidend. Die Einnahmen daraus könnten dazu verwendet werden, andere Steuern zu senken.

Jetzt sind die Mitgliedstaaten gefordert und man blicke gespannt auf den kommenden Klimagipfel.