Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium im vergangenen Herbst in einem Grünbuch erste Ideen vorstellte, hat es in einem zweiten Schritt die vielen Eingaben, u.a. des BWP, ausgewertet und im Weißbuch konkrete Maßnahmen und Handlungsfelder benannt.

Was sagt der BWP?

Der BWP wirbt seit Langem dafür, Strom und Wärme gemeinsam zu denken. Zahlreiche Studien belegen die Notwendigkeit, diese beiden Energiesektoren mithilfe der Wärmepumpe stärker miteinander zu koppeln. Der Vorteil: Erneuerbarer Strom wird für die Wärmewende nutzbar gemacht, der Wärmemarkt wiederum kann die wetterbedingten Schwankungen des Stromangebots ausgleichen helfen. Um letzteres zu ermöglichen hat die Branche bereits vor Jahren das SG Ready-Label entwickelt, mit dem smarte Wärmepumpen für den Verbraucher erkennbar sind.

Der Schlüssel für diese sogenannte Sektorkopplung ist die Zusammensetzung des Strompreises, der zu 70% vom Staat festgelegt wird. Das führt dazu, dass sich die Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heiztechnologien verteuert. Viele Verbraucher entscheiden sich darum aus wirtschaftlichen Gründen für eine andere Heiztechnik. Gleichzeitig verhindert die staatliche Preissetzung flexible Tarife, mit deren Hilfe Wärmepumpen ihren Betrieb nach dem jeweiligen Angebot richten könnten.

In seiner Stellungnahme zum Grünbuch hat der BWP diese Preispolitik daher zum wiederholten Male kritisiert und eine Reform angemahnt. Gleichzeitig haben wir gefordert, dass die Strommarktreform weitere Zwangsbelastungen für Wärmepumpen-Nutzer vermeiden, ja diese sogar abbauen müsse.  Gleichzeitig dürfe aber kein Wärmepumpen-Besitzer gezwungen werden, seine Anlage flexibel zu betreiben, die Teilnahme an solchen Modellen müsse freiwillig sein.

Was steht im Weißbuch?

Das Weißbuch definiert eine Reihe von Sofortmaßnahmen und zukünftigen Handlungsfeldern, von denen einige direkt für die Wärmepumpe relevant sind. Unter anderem gehören dazu:

1. Erarbeitung eines Zielmodells für staatlich veranlasste Preisbestandteile: Die Regierung hat erkannt, dass sie sich mit ihrer Strompreispolitik selbst im Weg steht und strebt daher an, ein neues Preismodell zu entwickeln. Dies will sie gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft tun. Ziel dieser Maßnahme ist es u.a., Strom- und Wärmemarkt besser zu integrieren.

2. Sektorkopplung erneuerbarer Strom zu Wärme: Mithilfe von Wärmepumpen, die zunehmend erneuerbaren Strom nutzen, lassen sich CO2 und fossile Brennstoffe einsparen. Hemmnisse für den Einsatz von Strom in effizienten Wärmepumpen sollen daher abgebaut werden.

Wer aufmerksam gelesen hat wird feststellen, dass sich die Regierung in vielen Punkten der Sichtweise des BWP angeschlossen hat. Für die Wärmepumpen-Branche besteht damit die Perspektive, dass ihre langjährigen Anstrengungen bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte endlich honoriert werden. Wir werden auf diesem Fundament aufbauen: Gemeinsam mit unseren Mitgliedern werden wir Vorschläge unterbreiten, wie intelligente, gerechte Wärmestrompreise geschaffen werden können – und darauf hinwirken, dass die Politik ihren Worten Taten folgen lässt.