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BWP-inform 04/2016 | ||||||||
EditorialLiebes BWP-Mitglied, die Wärmewende nimmt langsam Fahrt auf. Auf den Berliner Energietagen im April war kein anderes Thema so präsent wie die Sektorkopplung und insbesondere Power-to-Heat. Unser Vorstandsmitglied Dr. Kai Schiefelbein und ich selbst waren auf zwei Veranstaltungen des Kongresses auf dem Podium anwesend, um die Position der Wärmepumpen-Branche zu vertreten. Die Wissenschaft belegt, dass die elektrische Wärmepumpe und die Gebäudedämmung die Schlüsseltechnologien für eine erfolgreiche Wärmewende sind. So prognostiziert die Forschung des Fraunhofer IWES, dass im Jahr 2030 sechs bis acht Millionen Wärmepumpen in Deutschland in Betrieb sein müssen. Denn ab 2030 dürften eigentlich keine fossilen Geräte mehr verkauft werden. Die derzeitige Marktentwicklung der Wärmepumpe gibt dies leider noch nicht her. Aber es gibt Hoffnung. Zum ersten Mal seit ihrer Aufnahme in das Marktanreizprogramm 2009 gingen im März 2016 die meisten MAP-Anträge auf das Konto der Wärmepumpe (36 Prozent) –vor der Biomasse und Solarthermie! Und wie sieht unsere Prognose für den Wärmepumpen-Absatz aus? Das fasst unsere neue BWP-Branchenprognose 2015 in zwei Szenarien zusammen. In Szenario 1 der Branchenstudie steigt der Wärmepumpen-Absatz auf 90.000 Geräte im Jahr 2030 (Marktanteil: 17,8 Prozent). Im progressiveren Szenario 2 wächst der Absatz auf 203.000 Geräte (Marktanteil: 27 Prozent). Die Branchenprognose haben wir auf den Berliner Energietagen im Rahmen eines Frühstücks im kleinen Kreise bereits der Presse vorgestellt. Nach finaler Formatierung werden wir sie in den kommenden Tagen in den Druck geben. Leider müssen wir uns aber auch gegen Kritik der WELT wehren, bald würde die EnEV Häuslebauern teure Wärmepumpen aufdrängen, die nicht funktionieren und im Winter nur mit Kohlestrom heizen. Um solcher Kritik zu entgegnen, haben wir starke Argumente und stichhaltige Fakten. Ich habe mich dem Autor der Artikel bereits für ein telefonisches Hintergrundgespräch zur Verfügung gestellt. Außerdem haben wir ein Antwortschreiben formuliert und veröffentlicht. Und mal ganz ehrlich: Würde sich jeder dritte Häuslebauer für eine Wärmepumpe entscheiden, wenn sie eine technisch sinnlose Kostenfalle wäre? Wohl kaum! Dieselbe Stellung müssen wir auch im Bestandsmarkt anstreben – und das geht am besten mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen. Warum nicht jeden Energieträger nach seinem CO2-Gehalt besteuern? So könnte der Staat die Wärmewende fördern, ohne einen einzigen Cent ausgeben zu müssen. Darauf haben wir das Bundeswirtschaftsministerium in einem Erneuerbare-Energien-Verbändegespräch im April abermals hingewiesen. Was gibt es neues bei den BWP-Projekten? Für unsere Pressefahrt im Allgäu am 16. und 17. Juni erhalten wir derzeit die ersten Anmeldungen von Journalisten. Außerdem veranstalten wir am 2. September gemeinsam mit den Wärmepumpen-Verbänden aus Österreich und der Schweiz eine DACH-Wärmetagung in St. Gallen zum Thema "Potenzial Großwärmepumpen". Und auch der Termin für unser 14. Forum Wärmepumpe steht schon fest: 10. bis 11. November 2016. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem Forum auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr für die Wärmepumpe zurückblicken werden können. Die Verschärfung der EnEV, der APEE-Bonus bei der MAP-Förderung sowie der Trend zur Sektorkopplung stehen auf unserer Seite. Ihr Karl-Heinz Stawiarski | ||||||||
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