Wärme- und Kälte aus erneuerbaren Energien: Innovative GeoHybrid-Anlage ist Modell für die städtische Wärmewende

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Ein Neubauprojekt im Berliner Stadtteil Pankow zeigt modellhaft, wie auch große Gebäude in einer Metropole wie Berlin kostengünstig mit erneuerbarer Wärme versorgt werden können. Nach einer mehrmonatigen Testphase wurde die innovative GeoHybrid- Anlage heute offiziell übergeben. Die Anlage beheizt und kühlt die 70 Wohnungen des Wohnprojekts „Himmel und Erde“ in der Pankower Brehmestraße ökologisch mit Erdwärme.

Die GeoHybrid-Anlage kombiniert 20 Erdwärmesonden mit einem Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig den Strombedarf der Wärmepumpen deckt. „Durch das innovative Energiekonzept sparen die Bewohner gegenüber einer Gasbrennwertheizung dauerhaft rund 50 Prozent der sonst anfallenden Heizkosten“, erläutert Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer des Berliner Unternehmens Geo-En, das die Anlage plante und realisierte. Auch die Umwelt profitiert, denn die klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen wurden halbiert.

Die Anlage dient nicht nur zur Beheizung, sondern auch zur Kühlung – ein besonderer Komfort für die Bewohner und das quasi zum Nulltarif „Sommerliche Kühlung wird angesichts des Klimawandels immer wichtiger“, so Meyer. Die abgeführte Wärme aus den Wohnungen wird zur Warmwasserbereitung und zur Regeneration der Erdwärme genutzt. Zusätzlich laden solarthermische Absorber auf dem Dach im Sommer die Erdwärmesonden auf. Die Geothermie-Anlage ist damit zugleich ein saisonaler Speicher der Sonnenenergie.

Mit diesem zukunftsweisenden Energiekonzept erfüllt der Neubau in Berlin-Pankow bereits heute die gesetzlichen Vorgaben von morgen. Am 01. Januar 2016 treten die verschärften Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft. „Die neuen Anforderungen sind ohne Umweltwärme nur noch mit hohen Mehrkosten zu erfüllen“, sagt Dr. Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe. Bauherren, die mit Gas heizen möchten, müssten z.B. zusätzlich eine Solarthermieanlage und eine Wärmerückgewinnungsanlage einbauen sowie in Dämmung investieren, um die Anforderungen zu erfüllen, so Sabel. Und weiter: „Die Wärmepumpe genügt  den neuen Anforderungen aufgrund ihrer herausragenden Energieeffizienz auch als alleinstehende Technik.“

„Die Anlage zeigt einmal mehr, welche Potentiale in oberflächennaher Geothermie stecken“, fasst Meyer zusammen. Auch die Politik setzte deshalb verstärkt auf Geothermie. Erst im November hat die vom Berliner Abgeordnetenhaus eingesetzte Enquete-Kommission „Neue Energie für Berlin“ in ihrem Abschlussbericht ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgeschlagen, um den Ausbau Geothermie zu forcieren. 

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