„Kein gutes Klima ohne Wärmewende“

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Der G7 Gipfel in Elmau endete mit dem von Umweltverbänden gefeierten Vorsatz, Kohle, Öl und Erdgas aus der Energiewirtschaft der sieben Staaten zu verbannen. Die sieben bedeutendsten westlichen Industrienationen gelobten auch, die weniger wirtschaftsstarken Nationen bei der Umrüstung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft ab 2020 finanziell zu unterstützen. Des Weiteren wollen sie die Zielsetzung einer Treibhausgasreduktion bis 2050 im Vergleich zu 2010 im oberen Bereich von 40 bis 70 Prozent im neuen Klimaabkommen, das Ende des Jahres in Paris beschlossen wird, unterstützen. Beste Voraussetzungen also um das 2-Grad-Ziel, zu dem sich alle Staaten abermals bekannten, zu erreichen. Ansätze zur Umsetzung dieser ambitionierten Ziele sind damit allerdings noch nicht geschaffen. Einer der wichtigsten Pfeiler des Klimaschutzes ist dabei die Wärmewende, die die Bundesregierung bis jetzt weniger ambitioniert anging. „Nach diesem Signal vom G7 Gipfel sollten nun starke Maßnahmen des BMWi zugunsten der Erneuerbaren folgen. Das einseitige Herumgeeiere um Effizienz ist zwar sozialverträglich und politisch bequem, reicht aber alleine nicht zur Erreichung der Klimaschutzziele aus. Die Wärmewende muss endlich vorankommen!“ fordert Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe.

Verfolgt man die öffentliche Diskussion um die Kohleabgabe, gewinnt man den Eindruck, mit dem Umbau des Stromsektors auf Erneuerbare Energien, wären die Klimaschutzziele erreicht. Dabei sind 90 Prozent der Heizun-gen noch immer fossil. Im Gebäudebereich entstehen 33 Prozent des CO2-Ausstosses, hier werden 40 Prozent der Endenergie verbraucht. Dabei ist ohne die Nutzung des sauberen Stroms im Wärmemarkt die Wärmewende jedoch nicht zu schaffen. Erst kürzlich veröffentlichte das Fraunhofer IWES die Ergebnisse eines vom Bundes-wirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts. Demnach empfehlen die Forscher einen massiven Einsatz von Wärmepumpen. Ziel des Forschungsprojektes unter der Leitung von Dr. Norman Gerhardt (IWES) war die Modellierung eines Energiesystems, das die Energie- und Klimaziele volkswirtschaftlich effizient umsetzt. Zur Umsetzung dieser Ziele empfehlen die Wissenschaftler die Einführung flexibler Strompreise, um einen Um-stieg auf effiziente, elektrische Wärmepumpen möglich zu machen. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen auch die VDE sowie die Internationale Energie-Agentur (IEA).

„Die gesamthafte Dekarbonisierung kann nur gelingen, wenn die Wärmeversorgung künftig strombasiert ist, die Wärmepumpe muss in diesem auf Erneuerbaren Strom basierenden Szenario eine wichtige Rolle spielen. Dies beweisen zahlreiche Studien. Doch der Staat verteuert einseitig gerade den zunehmend erneuerbaren Heiz-strom durch Steuern und Abgaben und verzerrt so den Wettbewerb zu Ungunsten effizienter Wärmepumpen“, erläutert Stawiarski weiter. Inzwischen kostet grüner Strom viermal so viel wie Gas. „Wenn es sich für die Leute nicht lohnt, CO2 zu sparen, werden es die meisten auch nicht tun. Niedrigere Wärmestrompreise sind daher der beste Treiber für die Wärmewende.“

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