Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums: „Ein leuchtendes Juwel am Tag, ein Lichtteppich in der Nacht“

Besichtigt wurde das Ordnungsamt Frankfurt, das SÜWAG Verwaltungsgebäude, ein Architektenhaus von einem Stuckateur, die Fertighaus Siedlung "Am Quellenpark" sowie das Städelmuseum. Alle hatten eins gemeinsam: Sie heizen mit Wärmepumpe undErdwärme. Prof. Dr. Fisch von der TU Braunschweig erläuterte in einem Impulsreferat, wie die Energiewende im Ballungsraum gelingen kann.

 

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Durch die Nutzung oberflächennaher Geothermie ist die Wärmeversorgung des neuen Gebäudeteils gleich im zweifachen Sinne nachhaltig. Zum ersten schont sie das Klima und spart jährlich Tonnen schädlicher Klimagase, zum anderen schont sie in Zeiten knapper werdender öffentlicher Haushalte den Etat des Kunstmuseums, da Heizung und Kühlung der 3000 Quadratmeter besonders effizient durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe realisiert werden.

Mit Hilfe von 36 Erdwärmesonden wird die kostenlos zur Verfügung stehende Umweltenergie aus 82 Metern Tiefe gewonnen. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt mittels eines „Erdpendelspeichers“ und nachgeschalteter Wärmepumpe. In der kalten Jahreszeit hebt die Wärmepumpe die Temperatur auf das zum Heizen erforderliche Niveau und leitet sie über eine Fußbodenheizung in die Gartenhallen. Im Sommer hingegen kann die überschüssige Raumwärme über eine thermisch aktivierte Raumdecke einfach zurück ins Erdreich geleitet werden. Dort wird die Energie bis zur nächsten Heizperiode gespeichert, wodurch sich die Effizienz der gesamten Anlage erhöht. Diese Form der „passiven Kühlung“ mittels Erdwärmepumpe ist besonders energiesparend – da der gesamte Heizkreislauf der Wärmepumpe dabei ausgeschaltet bleibt, lediglich die Zirkulationspumpen der Sondenanlage benötigen etwas Antriebsenergie.

Zusätzlich kann der neu geschaffene Ausstellungsraum über eine Lüftungsanlage gekühlt sowie be- und entfeuchtet werden. Diese ist mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die Luftverteilung im Raum erfolgt über Quellluftauslässe. Durch die kompakte Bauweise im Erdreich, die Wärme-/Kälteerzeugung mit Erdpendelspeicher und Wärmepumpe und die große innere Speichermasse kann ein für den Museumsbetrieb optimales Raumklima mit minimalem Energieaufwand erzeugt werden.

„Obwohl die Klimatisierung von Kunsthallen im Allgemeinen als besonders anspruchsvoll gilt – viele Kunstwerke reagieren sensibel auf Veränderungen der Luftfeuchtigkeit – ist es im Städel Museum gelungen, ein modernes Energiekonzept zu installieren", lobt auch Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V., die planerische Weitsicht der IPB Ingenieurgesellschaft für Energie- & Gebäudetechnik und ergänzt: „Die Kombination aus Erdwärmenutzung und hocheffektiver Wärmerückgewinnung sichert dem Museum ein ideales Klima bei geringsten Verbräuchen.“

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